laut.de-Kritik
Die Dame zeigt sich als wahre Soul-Größe.
Review von Alexander EngelenJill Scott gilt als Vertreterin der Neo Soul-Szene. Doch hat sie schon mit ihrem Debüt "Who Is Jill Scott?" gezeigt, dass man sie eigentlich von einengenden Kategorisierung lossagen muss. Das Nachfolgealbum macht nun auf wunderbare Weise deutlich, dass sich Jill Scott in keinen gewöhnlichen Konventionen wohlfühlt.
"Beautifully Human" präsentiert sich nämlich eben gar nicht so wunderschön menschlich und dementsprechend gewöhnlich, wie der Titel verheißen mag. Die Platte brilliert mit Seele, Herz, Emotionen und Poesie in so einer überzeugenden Art, dass es eine wahre Freude ist.
Letztendlich sollten Namen wie James Poyser (Souquarians-Mastermind), Raphael Saadiq (Ex-Lucy Pearl) und Jazzy Jeff, der wahre Prinz von Bel Air, jedwede Kaufzweifel beiseite fegen. Wer trotzdem skeptisch bleibt, kann sich getrost von der Wärme, dem Talent und der Gelassenheit von Jill Scott überzeugen lassen. Die Soul-Lady entzückt nämlich nicht nur auf den althergebrachten Neo-Soul Stücken, die genussvoll leicht über den Äther laufen, vielmehr sind gerade die aus dem Rahmen fallenden Tracks die eigentlichen Highlights der Platte.
"Bedda At Home" huldigt den Wurzeln der musikalischen Vorgänger auf einem treibenden Beat. "I'm Not Afraid" ist gesungene Poesie, die sphärisch fast in Gefilde einer Björk eindringt. Und "Talk To Me" entführt uns Hörer nach Las Vegas, um dort einer Big Band mit ihrer wunderbaren Sängerin zu lauschen und die Zeit um uns herum zu vergessen.
Dieses Album ist nicht nur die logische Weiterentwicklung der Jill Scott, die sich auf ihrem Vorgänger so bezaubernd vorgestellt hat. Mit "Beautifully Human" behauptet sich die Dame als wahre Soul-Größe. Egal ob diese Platte als Hintergrund-Musik beim schicken Italiener läuft, als Inspiration für Künstler jeder Art agiert oder als musikalisch-poetisches Werk eingehend rezipiert wird, die Scheibe öffnet nicht nur die Herzen, sondern verzaubert auch.
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