laut.de-Kritik

Das kleine Housewunder ist zurück.

Review von

Alexkid orientiert sich auf seinem neuen Album "Mint" etwas weg von den ruhigeren Gefilden des Vorgängers "Bienvenida". Dafür sind mit den Musikern Stéfane Goldman, Philippe Monrose oder DJ Seep wieder jene dabei, die schon vor zwei Jahren auf seinem viel beachteten Debüt mit von der Partie waren. Le Kid, der linksrheinisch schon als petit prodige house - als kleines Housewunder - tituliert wurde, legt dementsprechend auch los.

Schon mit den ersten drei Stücken kommt er locker flockig um die Ecke und schafft es, Aufmerksamkeit zu erregen. Angefangen mit dem deepen perkussiven "Where", über den Vocaltrack "Come With Me" mit Lisette Alea (singt auch bei Etro Anime) bis zum vorläufigen Höhepunkt "Fleur Bleue", das in Ansätzen an den kickenden Drive erinnert, wie man ihn von Pokerflat-Produktionen kennt.

Danach schaltet Alexkid ein paar Gänge (zu viel) herunter, und eine Dame namens Walidah singt selbstbewusst im Stile von Grace Jones "Pick It Up". Oui, das klingt un peu fönky, während "Mint" im jazzy Downtempo vor sich hin mümmelt und dadurch noch mehr auf die Bremse drückt. Im Anschluss zeigt die Formkurve langsam wieder nach oben. Besonders mit den gefälligen "Don't Hide You" (wiederum singt Frau Alea) und dem netten Deephouser "Love We Have".

Und wiederum lässt es sich Alexkid nicht nehmen, das an sich flotte Tempo heraus zu nehmen, um sich des Daddelduriums zu besinnen. Aber vielleicht nur deshalb, da "Palm" darauf wartet nach vorne zu kicken. Gelungener Abschluss für ein variabel gestaltetes Album. Nur hat man bisweilen den Eindruck, Alexkid schiele mit "Mint" allzu sehr nach Konsens und möchte seiner Hörerschaft nicht zu viel zumuten.

Trackliste

  1. 1. Where
  2. 2. Come With Me
  3. 3. Fleur Bleue
  4. 4. Pick It Up
  5. 5. Mint
  6. 6. Turn It Round Again
  7. 7. Don’t Hide It
  8. 8. Love We Have
  9. 9. Day 3
  10. 10. Palma

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