laut.de-Kritik

Enigmatischer Folkpop jenseits von Chartsaffinität.

Review von

Horch, wo kommt das Pfeifen her? Aus tiefster Folk-Vergangenheit vielleicht? Nein nein, das ist der gute Andrew Bird, der uns da mit seiner Lippenfertigkeit erfreut.

Der 35 Lenze zählende Künstler bringt mit "Noble Beast" sein immerhin schon achtes Album raus, ohne dass er bisher auf wirklich zählbare Begeisterung gestoßen wäre. Mit dem Vorgänger "Armchair Apocrypha" allerdings deutete sich an, dass sich das bald ändern könnte. Da gab es lobende Erwähnungen in der angelsächsischen Presse, Einladungen zu David Letterman und Conan O'Brien folgten.

Obwohl dem Multiinstrumentalisten aus Chicago ein überaus nettes Pop- bis Folk-Plättchen gelungen ist, dürfte der große Erfolg nun auch mit "Noble Beast" kaum eintreten. Einer konventionellen, zeitgenössischen, vielleicht gar chartaffinen Popästhetik ist Herr Bird - was für ein Name für jemanden, der so gerne und so virtuos pfeift - nämlich eher abgeneigt.

Zu entrückt, weltfern, lyrisch kryptisch klingt das, was wir hier geboten bekommen - lieblich anzuhören ist dieser bestimmt nicht lupenreine Folkopop aber allemal. Bird flirtet gern mal mit Rock, Country oder lateinamerikanischen Rhythmen. Nebst Gitarre, Violine und Glockenspiel kommen auch immer wieder des Künstlers zarte Lippen zum Einsatz.

Zuweilen erinnert Birds Stimme dabei an den großen Townes Van Zandt, ohne dass er freilich dessen traurige Schwere erreicht. Im Fahrwasser der Fleet Foxes aber, von Künstlern wie Peter Broderick oder Josh Tillman, dürfte Andrew Bird mit dieser wunderbar entspannten Platte endlich mehr Aufmerksamkeit zuteil werden als bisher. Gut so!

Trackliste

  1. 1. Oh No
  2. 2. Masterswarm
  3. 3. Fitz And The Dizzyspells
  4. 4. Effigy
  5. 5. Tenuousness
  6. 6. Nomenclature
  7. 7. Ouo
  8. 8. Not A Robot, But A Ghost
  9. 9. Unfolding Fans
  10. 10. Anonanimal
  11. 11. Natural Disaster
  12. 12. Privateers
  13. 13. Souverian
  14. 14. On Ho

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