laut.de-Kritik

Nennt es Futurepop, nennt es melodischen EBM ...

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Mit "Storm" liegt der nächste Tanztempelfüller aus dem Hause Accession Records vor. Tom Shear und sein Projekt Assemblage 23 konnten schon mit den letzten beiden Alben punkten, und daran ändert sich auch auf dem vierten Werk nichts.

Nennt es Futurepop, nennt es melodischen EBM, es spielt keine Rolle. Wichtig ist allein, dass es Mr. Shear den DJs wirklich schwer gemacht hat, aus den zehn Titeln von "Storm" den richtigen heraus zusuchen, um das tanzwütige Publikum zu begeistern. Mit einer Schlagzahl zwischen 130 und 147 bpm findet sich kein einziger Song auf dem Album, der nicht zur Bewegung einlädt. Tracks wie "Human", "You Haven't Earned It" oder "Apart" stehen der vorab ausgekoppelten Single "Let The Wind Erase Me" in punkto Qualität und Tanzbarkeit keineswegs nach.

Ausnahmen aus dem Geschwindigkeitsmuster sind nur das vor allem von der Stimme her sehr an Depeche Mode erinnernde "Compacent" und das experimentelle "30KFT" (30.000 Foot). Wie immer steht der ungewöhnlichste Song am Ende des Albums und könnte "Storm" gar nicht besser ausklingen lassen. Wer nach dieser Geschichte eines letzten Anrufs aus einem Flugzeug, bevor es abstürzt, nicht einen Kloß im Hals hat, versteht entweder kein Englisch oder ertränkt in seiner Freizeit junge Katzen. Obwohl Shear seine Stimme dabei stark entfremdet, ist die Wirkung seiner Worte unbestreitbar.

Doch nicht nur die Dinge, die er erzählt, sondern auch die Art und Weise, wie er sie vorträgt, ist noch eindrucksvoller geworden. Die Stimme des Amerikaners hat deutlich an Kraft und Ausdrucksstärke gewonnen und schmückt die einzelnen Stücke noch besser aus. Was er live aus seinen Songs rausholt, könnt ihr auf der anstehenden Deutschlandtour überprüfen.

Trackliste

  1. 1. Human
  2. 2. Skin
  3. 3. Ground
  4. 4. Let The Wind Erase Me
  5. 5. Infinite
  6. 6. Complacent
  7. 7. You Haven't Earned It
  8. 8. Regret
  9. 9. Apart
  10. 10. 30kft

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