Porträt

laut.de-Biographie

Backstreet Boys

Fünf Südstaatler schmücken die Titelbilder aller Jugendmagazine. Wir sind mitten in den Neunzigern und in Europa tobt der Boygroup-Virus. Dessen beliebtester Wirt ist weiblich, minderjährig und bekommt genug Taschengeld, um sich die neuesten kontaminierten CDs kaufen zu können.

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Alles beginnt im Frühjahr 1992, als die New Kids On The Block den Boygroup-Kosmos regieren und Take That noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen: Howard "Howie D." Dorough, Alexander "A.J." McLean und Nicholas "Nick" Carter laufen sich bei diversen Probeaufnahmen für Werbeclips und Fernsehfilme über den Weg und entdecken irgendwann ihre gemeinsame Begeisterung für klassischen Soul.

Zur gleichen Zeit verlässt Kevin Richardson die heimische Farm in Lexington/Kentucky und zieht nach Orlando, wo er als Gelegenheits-Fotomodell und Touristenführer in Disneyworld jobbt. Zusammengebracht werden die vier von den Produzenten Johnny Wright (einem Manager der New Kids) und Louis Pearlman (dem Cousin von Art Garfunkel), die Talent und Aussehen der Jungs entdecken. Kevins Cousin Brian Littrell kommt als fünftes Mitglied hinzu, die Backstreet Boys, benannt nach einem Flohmarkt in Orlando, sind komplett.

Die Fünf bekommen einen Plattendeal bei Jive Records und nehmen Ende 1995 ihre erste Single "We've Got It Goin' On" auf. Obwohl für den amerikanischen Markt geplant - weiße Middleclass-Boys singen eine Mischung aus Soul-Balladen, R'n'B, Hip Hop und Dance-Pop - bleibt der Erfolg in der Heimat aus. Aber dafür schlagen die Backstreet Boys in Europa um so heftiger ein: Sie gewinnen in London einen Smash Hits-Award, die zweite Single "I'll Never Break Your Heart" erreicht Gold-Status in Deutschland, das selbstbetitelte Debütalbum stürmt die Charts und die Europa-Tournee mit 57 Konzerten ist komplett ausverkauft.

Nur ein Jahr später erscheint das zweite Album "Backstreet's Back" und steigt in in den deutschen Charts von null auf Platz eins ein. Weitere ausverkaufte Europa-Tourneen folgen und auch in den USA erreichen die Jungs jetzt mit einer Mischung aus beiden Alben die Top 10 der Billboard-Charts und bleiben dort für 65 Wochen. Trotz zwischenzeitlicher Querelen, Streit mit den Produzenten, gesundheitlicher Probleme und ungezählter Trennungsgerüchte erscheinen Mitte 1999 und Ende 2000 weitere Alben ("Millennium", "Black & Blue") der Boygroup-Dinos. Denn Take That haben sich inzwischen aufgelöst und von den New Kids spricht schon lange niemand mehr. Als die Alkoholkrankheit des Mitglieds AJ bekannt wird, unken Insider schon vom Ende des Erfolgs-Quintetts. Doch die Bande bleibt eisern zusammen.

Nicht abflauende Trennungsgerüchte werden wieder angeheizt, als das jüngste BB-Mitglied Nick Carter im Oktober 2002 das Soloalbum "Now Or Never" veröffentlicht und sich von einer deutlich härteren Seite zeigt. Zu einer formellen Trennung kommt es jedoch nie, statt dessen versuchen die Boys gute fünf Jahre nach dem letzten regulären Album tatsächlich ein Comeback. Die neue Scheibe heißt denn auch "Never Gone" und steht in Deutschland ab Mitte Juni 2005 in den Läden.

Ein Jahr später wagt mit Brian Littrell ein weiterer Boy seine Solokarriere und veröffentlicht das Album "Welcome Home". Kurz darauf macht überraschend die Nachricht die Runde, dass Kevin Richardson die Backstreet Boys verlässt. Er verabschiedet sich just zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Band an die Aufnahmen zum "Never Gone"-Nachfolger macht. Laut offizieller Pressemeldung möchte er "andere Interessen" verfolgen, was immer das auch heißen mag. Das übrig gebliebene Quartett sucht jedoch keinen Ersatz und versichert, dass ihm die Türe immer offen stehen werde, falls er es sich noch einmal anders überlegen sollte.

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Backstreet Boys Are Back: im Kölner E-Werk beim ersten und einzigen Europakonzert zur neuen Platte "Never Gone". Am nächsten Tag folgte dann ein schnelles Interview mit drei Boys und einem Girl.

Im Oktober 2007 hat es sich Kevin zwar immer noch nicht anders überlegt, seine Ex-Kumpels sind aber auch ohne ihn fertig geworden. "Inconsolable" heißt die erste Single als Quartett, natürlich eine Ballade, der Ende Oktober das Album "Unbreakable" folgt. Zu den weltweit mehr als 100 Millionen verkauften Alben kommen also noch ein paar Exemplare hinzu.

Es sind eben aber nur ein paar, denn der BSB-Stern befindet sich im langsamen aber stetigen Sinkflug. Daran ändert auch das 2009er "This Is Us" nichts. Fast schon verzweifelt mutet deshalb der Versuch an, 2011 im Verbund mit den Boyband-Veteranen der New Kids On The Block das Kollabo-Album "NKOTBSB" mit alten Schmonzetten und zwei neuen Songs auf die Menschheit loszulassen.

Doch Nostalgie wird großgeschrieben im Pop und es gibt 2018 scheinbar genügend Menschen, die dieses 90er-Phänomen auch mal aus der Nähe betrachten wollen. So kündigen die Boys inklusive Kevin eine Welttour für 2019 an und buchen dafür die größten Hallen. Im Januar erscheint das dazugehörige Album "DNA", für das sie sich einige Producer-Experten ins Boot geholt haben, darunter Lauv (Charli XCX) und Mike Sabbath (J. Balvin).

Im Laufe der Jahre sieht sich Nick Carter immer wieder Anfeindungen seines knapp acht Jahre jüngeren Bruders Aaron ausgesetzt. Auf seinem drittem Album (2001) befanden sich noch zwei Duette der Brüder. Öffentlich verbreitete der in den USA als Pop-Rap-Act erfolgreiche Blondschopf in den 2010ern wiederholt via Twitter, seine Verwandten hätten ihn belogen und betrogen. Im November 2022 stirbt Aaron im Alter von 34 (als alleinerziehender Papa). Versöhnen konnten er und Nick sich nie. Mehr Harmonie gelingt kurz darauf im Weihnachtsalbum "A Very Backstreet Christmas", auf dem sich die gealterte Boygroup Weihnachtsklassikern annähert und auch drei Eigenkompositionen beisteuert.

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Backstreet Boys - DNA: Album-Cover
  • Leserwertung: 2 Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2019 DNA

Kritik von Philipp Kause

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Das Live-Comeback der Teenie-Helden Ja, wir können's noch: Nick, AJ und Co. bei ihrem Besuch im Kölner E-Werk, Mai 2005.

Ja, wir können's noch: Nick, AJ und Co. bei ihrem Besuch im Kölner E-Werk, Mai 2005., Das Live-Comeback der Teenie-Helden | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ja, wir können's noch: Nick, AJ und Co. bei ihrem Besuch im Kölner E-Werk, Mai 2005., Das Live-Comeback der Teenie-Helden | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ja, wir können's noch: Nick, AJ und Co. bei ihrem Besuch im Kölner E-Werk, Mai 2005., Das Live-Comeback der Teenie-Helden | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Ja, wir können's noch: Nick, AJ und Co. bei ihrem Besuch im Kölner E-Werk, Mai 2005., Das Live-Comeback der Teenie-Helden | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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