laut.de-Kritik

Techno als Endlos-Groove.

Review von

Der Name Harthouse hat im Techno einen guten Klang. Sven Väth machte es Mitte der 90er zu einem der kommerziell erfolgreichsten Labels für elektronische Musik. Still und heimlich wurde des Ende des Jahrzehnts dann eingemottet. Vor einiger Zeit nun wurde die Marke Harthouse wiederbelebt. Mit Releases von Gui Boratto und Der Dritte Raum ließ sich der Neubeginn ganz gut an. Jetzt veröffentlicht dort Billy Dalessandro seinen dritten Longplayer "Into The Atom".

Der in Chicago geborene Produzent hat sich in der Vergangenheit mit Veröffentlichungen auf Force Inc. und Resopal Gehör verschafft. Mit "Starcity" legte er 2006 sein Debütalbum vor, das minimalistische Grooves und kühlen Detroit-Flair vereinigte. Auf "Into The Atom" treten die flächigen Sounds jetzt deutlich in den Hintergrund. Ab und an werden sie als kontrastierende Elemente zwar eingesetzt, wie zum Beispiel bei "Soul Chaser". Eine tragende Funktion haben sie allerdings nicht mehr.

Im Vordergrund von Dalessandros neuen Produktionen stehen ganz eindeutig die Beats. Sie sind das Herz und Seele aller Tracks auf "Into The Atom". Melodien scheinen nur hin und wieder im Ansatz auf, werden aber nie voll ausgearbeitet. Das schmückende Beiwerk der Tracks wird auf das Notwendigste reduziert. Das Ergebnis sind ziemlich monotone Tracks, die über eine Spielzeit von sechs oder sieben Minuten allenfalls kleine Veränderungen zulassen, was auch an der loop-basierten Arbeitsweise von Dalessandro liegt.

Eine Nummer wie "Naughty Little Ion" mit ihren dezenten Acidauswüchsen macht sich in einem DJ-Set mit Sicherheit sehr gut. Dort wird sie aber auch nicht in vollen Länge ausgespielt, sondern ist in eine übergeordnete Dramaturgie eingebunden. Diese fehlt bei "Into The Atom" gänzlich. Zwölf Tracks sind auf dem Album zu finden, eine lose Aneinanderreihung. Konzeptionelle Bezüge sind zwischen den einzelnen Tracks nicht auszumachen.

Techno als Endlos-Groove. Das ist wohl die Idee, die Dalessandro bei der Produktion im Kopf hatte. 2007 sind solche Experimente aber bereits tausendfach durchgespielt worden. Hier wäre es sicherlich vorteilhafter gewesen, die stärksten Nummern als Maxis zu veröffentlichen und den Rest auf der Festplatte zu lassen.

Trackliste

  1. 1. Stole The Love
  2. 2. Soul Chaser (Undercover Mix)
  3. 3. Naughtly Little Ion
  4. 4. DNA Conspiracy
  5. 5. The Touch Of Death
  6. 6. Air To Water
  7. 7. Nitrogen Bass
  8. 8. Indespensible
  9. 9. Split Communication
  10. 10. Hijack At The Fermilab
  11. 11. Frequency Hustler
  12. 12. They Said It Was Timelapse

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