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laut.de-Biographie

Black Market

"Neid entsteht meistens, wenn irgendwer Erfolg hat, während ein anderer den Arsch nicht hoch kriegt." Bei Black Market fürchtet man derlei Eifersüchteleien nicht.

Black Market - Evolution Aktuelles Album
Black Market Evolution
Isoliert in der eigenen Soundblase.

Im Frühjahr 2008 steht das Rap-Duo, ebenso wie die Homies von Brainchild, im Finale der SAE Jam Session. Zwar holen den Sieg andere. Dennoch hinterlässt die Crew in Dusiburg einen ordentlichen Eindruck.

Um 2000 finden sich DJ Dextra, Rapper Supreme, Suspee und DJ Mike Ill zusammen. Unter dem Namen Westwind huldigt man Reimen und Beats. Zwei Jahre später trennen sich allerdings die Wege. Dextra verlässt die Gruppe als erster. Supreme folgt: Er möchte zunächst seine Lehre beenden und bastelt nebenbei an Solo-Projekten.

Während sich die Verbliebenen als Brainchild neu formieren, kreuzen sich Dextras und Supremes Wege 2003 erneut. Nach einem lockeren Treffen, um sich gegenseitig ein paar Beats vorzuspielen, erwachsen in produktiven Sessions neue Tracks.

Die finden im Sommer 2004 den Weg auf das erste Album "Alltagsphysik". "In Eigenregie produziert und vertrieben" klingt schick. Tatsächlich bringt das inzwischen als Black Market operierende Doppel das eigene Material auf selbstgebrannten CDs unters Volk, die nach Auftritten verschachert werden.

Derer absolvieren Dextra und Supreme reichlich. Die Mundpropaganda arbeitet bestens. Black Market treten auf diversen Jams auf und spielen unter anderem im Vorprogramm von Pal One, Torch, Mos Def und den Dilated Peoples.

Inzwischen über den Mad Flava-Shop vertrieben, ist die erste Auflage von "Alltagsphysik", immerhin stolze 600 Einheiten, rasch ausverkauft. Infolge persönlicher und privater Schwierigkeiten lassen Dextra und Supreme die Pläne für ein Nachfolgealbum jedoch fallen.

Erst 2006 stehen sie wieder gemeinsam auf der Bühne. Die einjährige Auszeit brachte neben frischen Ideen vor allem eine Erkenntnis: Produktion und Vertrieb, das alles muss viel professioneller werden. Die alten Kollegen haben sich bewährt, und Black Market gehen als erstes Signing bei Mad Flava Records unter Vertrag.

Für die Arbeit am Comeback "Evolution" wird strikte Arbeitsteilung vereinbart. Die Produktion obliegt DJ Dextra, während Supreme Herr der Worte bleibt. "Wir beide können jetzt nicht wirklich was mit diesem Straßen- und Gangster-Ding anfangen", so Supreme gegenüber germanrhymes.de.

"Das hört man ja auch in unserer Musik. Wobei wir das auch völlig wertungsfrei meinen, denn jeder muss selber wissen, was er gerne hört. Aber wir für unseren Teil haben beschlossen, dass das nicht unser Weg sein kann, da wir das auch nicht glaubwürdig vertreten können."

Auf Authentizität legen Black Market ebenso großen Wert wie auf den Zusammenhalt innerhalb der Duisburger Rap-Gemeinde. Deswegen ist die Freude um so größer, als man bei der Jam Session gemeinsam mit den Ex-Kollegen von Brainchild im Finale landet.

Neid entsteht meistens, wenn irgendwer Erfolg hat, während ein anderer den Arsch nicht hoch kriegt: "Glücklicherweise konnten aus unserem Umfeld aber alle quasi zeitgleich kleinere Erfolge verbuchen und für sich weiterkommen." Sich füreinander freuen? In Duisburg gilt: "Für uns ist das ganz normales respektvolles Verhalten."

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