laut.de-Kritik

Die tragende Rolle bei den Metallern hat die Querflöte.

Review von

Ui, da haben sich Borknagar aber etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Etwas ganz besonders Seltsames. Etwas, das mich nicht wirklich aus den Socken haut, sonder viel eher aufs Sofa drückt und mich langsam aber sicher in den Schnarch-Modus versetzt. Entgegen dem Titel "Origin" besinnen sich die Norweger nicht auf ihre schwarzmetallischen Wurzeln, sondern verzichten lieber komplett auf Stromgitarren und drückende Drums.

Akustische Klänge und hin und wieder ein paar Moog-Sounds gibt es auf dem siebten Werk der Skandinavier zu hören und auch wenn sich der Sound meist ganz gut in die virtuelle Welt von "Gothic 3" einfügt (das ich grade in jeder freien Minute am zocken bin), so wage ich es doch stark zu bezweifeln, dass "Origin" den Weg in meinen CD-Player nach absolvierter Auftragslage noch allzu oft finden wird. Vielleicht urteile ich hier zu hart, aber auch wenn die neun vorliegenden Songs alle ihre starken Momente haben, es fehlt doch das wirklich bewegende Element.

Irgendwo zwischen ruhigen Skyclad und den Balladen von Psychotic Waltz/Deadsoul Tribe bewegen sich die Nummern, vor allem natürlich dann, wenn wie im neu interpretierten "Oceans Rise" oder "Signs" die Querflöte zum Einsatz kommt. Diese pustet ein Herr namens Steinar Ofsdal, dem auf der Scheibe somit eine tragende Rolle zukommt. So sind zweifellos ein paar wundervolle Melodien entstanden, mit denen man sich ein paar besinnliche Minuten machen kann, die für meinen Geschmack aber einfach zu sehr im "Ich bin ein lust'ger Wandersmann"-Bereich liegen.

Auch das Ende von "Grains" klingt irgendwie nach 'schwuler Mönch beim Rüben schälen' und gehört nicht unbedingt zu meinen Highlights. So negativ das nun vielleicht klingt, für "Origin" muss man wohl einfach eine engere Beziehung zum Folk haben als ich, um tatsächlich in Lobpreisungen zu schwelgen. Immerhin muss sogar ich gestehen, dass eine Nummer wie "White" durch die ganzen Bläser und Streicher fast schon nach einem klassischen Stück mit Gesang klingt.

Trackliste

  1. 1. Earth Imagery
  2. 2. Grains
  3. 3. Oceans Rise
  4. 4. Signs
  5. 5. White
  6. 6. Cynosure
  7. 7. The Human Nature
  8. 8. Acclimation
  9. 9. The Spirit Of Nature

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