laut.de-Kritik

Erschreckend zahnlos und uninspiriert.

Review von

Brainstorm waren immer eine sichere Bank in Sachen Power Metal. Allein die ausdrucksstarke und einzigartig-charismatische Stimme von Andy B. Frank sprach für sich. Was die beiden Gitarristen Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric an Riffs ablieferten, konnte sich ebenfalls immer hören lassen, auch wenn "Downburst" nicht mehr ganz so knackig klang wie "Liquid Monster".

Ihr fragt euch sicher, warum das jetzt alles im Präteritum geschrieben ist (für alle RTL II-Gucker, das heißt 'Vergangenheitsform'). Nun ja, die traurige Wahrheit ist nun mal die, dass an der ehemals sicheren Bank der Zahn der Zeit genagt hat und der Bunker anscheinend geknackt wurde.

Fakt ist nun mal, dass "Memorial Roots" eine Scheibe mit deutlichen Längen und erschreckend mittelmäßigen Songs geworden ist. Bereits der Opener "Forsake What I Believe" ist da in gewisser Weise bezeichnend.

An sich gibt der im Midtempo angesiedelte Song keine schlechte Nummer ab. Aber wer zur Hölle wählt sowas als Opener aus? Das funktioniert einfach nicht und auch "Shiver" wäre in der Position nur bedingt brauchbar. Schließlich will man den Hörer von Anfang an packen und hätte somit vielleicht lieber auf das zügige "Cross The Line" oder zumindest das mit einem bärenstarken Refrain ausgestattete "The Conjunction Of 7 Planets" zurück greifen sollen.

Oder wollte man einfach von Anfang an keine falschen Hoffnungen wecken? Songs wie "Nailed Down Dreams", "Blood Still Stains" oder "Victim" erweisen sich jedenfalls als erschreckend zahnlos. Der Funke will einfach nicht überspringen und das liegt bestimmt nicht nur daran, dass sich die Großzahl der Songs im Midtempo abspielen.

Zwar findet man im schleppenden "The Final Stage Of Decay" trotz eines gewissen Lala-Faktors starke Momente. Aber ganz ehrlich: sowas reicht einfach nicht für eine Band wie Brainstorm.

Dass es auch inspirierter ginge, zeigen sie beispielsweise beim etwas flotteren "Ahimsa". Die starke Maiden-Schlagseite in der Bridge ist nicht von schlechten Eltern. Das abschließende "Would You" legt sogar nochmal echte Spielfreude an den Tag und macht es umso unverständlicher, dass die Schwaben auf dem Rest des Albums kaum über Hausmannskost hinaus kommen.

Trackliste

  1. 1. Forsake What I Believed
  2. 2. Shiver
  3. 3. The Conjunction Of 7 Planets
  4. 4. Cross The Line
  5. 5. Nailed Down Dreams
  6. 6. Blood Still Stains
  7. 7. Ahimsa
  8. 8. The Final Stages Of Decay
  9. 9. Victim
  10. 10. When No One Cares
  11. 11. Would You

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3 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    Irgendwie versteh ich deine Kritik nicht, Eddy.:D

    Für mich ist die eindeutig besser als "Downburst". Hat zwar so seine Durchläufe gebraucht find das ALbum aber inzwischen gleichwertig mit "Soul Temptation". Aber an "Liquid Monster" kommt nichts ran.

  • Vor 14 Jahren

    Liquid Monster ist zwar mit Abstand das stärkste Album von BS - aber Memorial Roots so zu verreissen...

    Ich würde eher sagen, nachdem es mit Downburst etwas bergab ging, steigern die Jungs sich nun wieder.

    Ein gutes Album, keine Frage.

  • Vor 14 Jahren

    Ach so schlecht isse garnet. Ist natürlich nicht ganz so poppig wie Downburst und braucht mehrere durchgänge um wirklich zu greifen. Erinnert mich von der Anordnung ein wenig an die Something Wicked von Iced Earth wo auch immer ein schneller, ein langsamer und ein schneller Song kommt. Allerdings stimme ich zu, dass es immer ein Fehler ist mit einem eher langsamen Song zu beginnen. Mindestens die ersten beiden Songs sollten richtig krachen. Dann kann mans etwas runter fahren. Allerdings sind spätere Songs doch noch richtig Power Metal.