laut.de-Kritik

Gehirn auf Leerlauf stellen und losbouncen.

Review von

Welch verheißungsvoller Titel für den inzwischen fünften Longplayer des Hamburger Dance-Acts. Das unerwartete soll man also erwarten, gerade so, als ob wir die große Überraschung nicht schon bei den Brooklyn Bounce-Alben in der Vergangenheit sehnsuchtsvoll herbeigebetet hätten. Nun endlich scheinen die Zeichen in der Tat auf Veränderung zu stehen. Mit neuem Line-Up blasen Brooklyn Bounce zum großen Aufbruch auf dem Dancefloor.

Doch die vollmundigen Absichten müssen angesichts der 15 Tracks von "X-Pect The Un-X-Pected" als Rohrkrepierer par excellence gewertet werden. Zwar konnten mit tatkräftiger Unterstützung eines Fernsehsenders zwei neue hübsche Gesichter gewonnen werden, die an der Seite von Tänzer Diablo bei Brooklyn Bounce-Auftritten im Takt hüpfen, bis über beide Ohren ins Publikum grinsen und ihre besten Stücke, leicht bedeckt, der Gafferfraktion in den ersten Reihen feil bieten.

Leider erschöpft sich der Erneuerungswille von Brooklyn Bounce in diesen, im wahrsten Sinne des Wortes, kosmetischen und leider nur an der Oberfläche kratzenden Korrekturen des Images. Musikalisch sinken sie in den morastigen Fußstapfen, in denen sie schon seit Jahren bis weit über die Knöchel feststecken, noch ein paar Zentimeter tiefer ein. Sprich, die Generation Dancefloor, deren Soundverständnis bei Scooter beginnt und im besten Falle bis zu Blank & Jones reicht, kriegt hier in gewohnt stumpfsinniger Brooklyn-Bounce-Rave-Manier einen vor den Latz geballert.

Eine leichte Melodie, drückende Beats und die üblichen BB-Shouts und Vocals im Stile von "Bring The Needle Down To The Vinyl" ("Kickin Hard") und "The DJ's Gonna Rock The Place" ("This Is The Way We Are") heizen allen kräftig ein, die in ihrem Hirn seit Anfang der 90er Jahre den Gang rausgenommen haben und sich seither im Dauerleerlauf um sich selbst drehen.

Dieses Licht scheint auch den beiden BB-Produzenten Dennis Bohn und Matthias Menck aufgegangen zu sein. Und so gehen sie lieber auf Nummer sicher, sampeln den Titel des Albums in jedem Track mindestens einmal, damit auch der letzte Depp merkt, dass er gerade in vollkommen unerwartete und unentdeckte Dancefloorwelten vorstößt und den Albumtitel bis zum nächsten Einkauf nicht wieder vergessen hat.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. X2X (We Want More) - Club Mix
  3. 3. End This Life
  4. 4. Bangin And Bouncin
  5. 5. Kickin Hard
  6. 6. Respect To The DJs
  7. 7. This Is What We Are
  8. 8. Midtro
  9. 9. Tough Enough
  10. 10. Power 2 The People
  11. 11. Another Day
  12. 12. Back In The Place
  13. 13. You Are The One!
  14. 14. X2X (We Want More) - Halloween Mix
  15. 15. Outro

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