laut.de-Kritik

Der Schauspieler hat wieder Blut geleckt...

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Willkommen zur musikalischen Geschichtsstunde der besonderen Art. Durch die Kooperation mit Rhapsody Of Fire und Manowar scheint Schauspieler Christopher Lee wieder Blut geleckt zu haben, er kehrt in gewisser Weise zu seinen Wurzeln zurück. Schließlich hat der Mann bereits vor seiner Schauspielkarriere in diversen britischen Opern gesungen.

Seine Vorliebe für Richard Wagner, Geschichte und durchaus auch harte Gitarren eröffnet ihm nun die Möglichkeit, die Geschichte von Karl dem Großen, König des Fränkischen Reiches und später sogar Römischer Kaiser, musikalisch nachzuerzählen. Allerdings sollte man sich nun nicht auf eine falsche Fährte bringen lassen, denn "Charlemagne: By The Sword And The Cross" hat mit dem bombastischen Power Metal von Rhapsody Of Fire oder dem Helden Metal von Manowar grundlegend nichts zu tun.

Da sich die Thematik förmlich dazu aufdrängt und der Saruman-Darsteller aus "Der Herr Der Ringe" die Ausbildung als Opernsänger schließlich in jungen Jahren genossen hat, ist das Ganze eher als Musical ausgelegt und soll in der Art über kurz oder lang auch aufgeführt werden. Christopher Lee steigt dabei in die Rolle Charlemagne und dominiert das Geschehen mit seiner markanten, für meinen Geschmack stellenweise leicht schwülstigen Stimme.

Die Erzählerin ist übrigens Lees Tochter Christina, die die Geschichte sozusagen beisammen hält und voran treibt. Musikalisch bleibt der erste Teil nämlich oftmals ein wenig unspannend, kommt nach "Overture" eigentlich erst mit "Act III: The Bloody Verdict Of Verden" wieder Stimmung auf. Die Untermalung der Geschichte ist weitgehend orchestral gehalten, was nicht weiter verwundert. Gitarre und Drums gewinnen erst in "The Bloody Verdict Of Verden" etwas mehr Bedeutung.

Letztendlich sind es mit "Act IV: The Age Of Oneness Out Of Diversity" gerade mal vier Songs, die für den Liebhaber elektrischer Gitarren musikalisch interessant sind. Der dient eher nur der Untermalung und Illustration der Geschichte. Live als opulentes Spektakel auf einer Bühne wird das bestimmt seinen Reiz haben. Ob man das aber auf CD daheim im Schrank haben muss, ist fraglich. Zumal die Musik von Marco Sabiu (sonst für seine Kooperationen mit Kylie Minogue oder Take That bekannt) nur selten wirklich fesselt.

Trackliste

  1. 1. Overture
  2. 2. Act I: Intro
  3. 3. Act I: King Of The Franks
  4. 4. Act II: Intro
  5. 5. Act II: The Iron Crown Of Lombardy
  6. 6. Act III: Intro
  7. 7. Act III: The Bloody Verdict Of Verden
  8. 8. Act IV: Intro
  9. 9. Act IV: The Age Of Oneness Out Of Diversity
  10. 10. Act V: Intro
  11. 11. Act V: Starlight
  12. 12. Finale
  13. 13. Iberia
  14. 14. The Bloody Verdict Of Verden (Instrumental)

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