Porträt

laut.de-Biographie

Cosmic Baby

Dem Klischee des Technomusikers entspricht Cosmic Baby zu keiner Zeit seiner Karriere. Harald Blüchel, wie sich Cosmic Baby im bürgerlichen Leben nennt, zählt nämlich nicht zu jenen autodidaktischen Nerds, die zu Beginn der 90er Jahre für einen Großteil der elektronischen Musik verantwortlich zeichnet. Cosmic Baby führt seine klassische Ausbildung und die Liebe zur elektronischen Musik zusammen und liefert mit seinem Album "Stellar Supreme" 1992 einen der Meilensteine des noch jungen Genres Techno ab.

Blüchel & Von Deylen - Bi Polar Aktuelles Album
Blüchel & Von Deylen Bi Polar
Cosmic Baby und Schiller schweben zu den Sternen.

Am 19. Februar 1963 in Nürnberg geboren, beginnt Blüchel bereits mit drei Jahren Klavier zu spielen und erhält vier Jahre später am örtlichen Konservatorium eine klassische Ausbildung, die ihn zunächst mit den Werken von Bela Bartók und Igor Stravinsky nahe bringt. Später interessiert er sich für zeitgenössische Musik, wie sie Tangerine Dream und Kraftwerk populär machen. Blüchel kauft sich einen ersten Synthesizer, schreibt mit 14 seine erste Komposition für selbigen und zieht schließlich nach Berlin, wo er Komposition und Tontechnik studiert.

Ende der 80er saugt Blüchel, die neuen Sounds in den Clubs von Berlin begierig auf. Acid House gehört in Berlin dank Westbam und Kid Paul bald zum festen Programm. Zunächst noch mit Auftragsarbeiten für das Radio beschäftigt, komponiert Harald Blüchel ab 1991 unter verschiedenen Pseudonymen wie Futurhythm, Veinmelter und Energy 52 (mit Kid Paul), deren Single "Café Del Mar" 1993 zum Szenehit aufsteigt.

1992 unterschreibt Cosmic Baby einen Vertrag mit MFS Records und veröffentlicht dort sein erstes Album "Stellar Supreme". Die geschmeidigen Beats im Zusammenspiel mit luftigen Flächen etabliert sich als Cosmic Babys Markenzeichen und machen Blüchel zu einem der populärsten Techno-Acts der ersten Stunde. Nicht minder beliebt ist Cosmic Babys Projekt Visions Of Shiva, einer Kolaboration mit Paul Van Dyk. Nach den beiden gefeierten Singles "Perfect Day" und "How Much Can You Take" beenden beide die Zusammenarbeit im Streit.

1993 verlässt Cosmic Baby MFS Records und wechselt zum Snap Label Logic Imprint, wo mit "Loops Of Infinity" die erfolgreichste Single des Nürnbergers erscheint. Das Album "Thinking About Myself" kommt 1994 auf dem Höhepunkt des Technohypes in die Plattenläden und geht dort tausendfach über die Theke. Live-Shows in Amerika und Asien tragen zum wachsenden Bekanntheitsgrad von Blüchel maßgeblich bei. Im Jahr darauf gründet Cosmic Baby mit Time Out Of Mind sein eigenes Label. In Anlehnung an das Aphex Twin-Album "Selected Ambient Works" nennt Cosmic Baby sein erstes Album auf dem eigenen Imprint "Fourteen Pieces - Selected Works 1995".

Danach zieht sich Blüchel etwas von der Szene zurück, tritt zur Promotion seines Albums "Heaven" 1998 noch einige Male auf, bevor er das Projekt Cosmic Baby scheinbar den Geschichtsbüchern überlässt. Er komponiert fortan Theatermusik. Erst 2003 hört man neues von Harald Blüchel. Dieses Mal tut er sich mit Christopher von Deylen zusammen, der unter dem Namen Schiller regelmäßig mit seinen chilligen Trance-Pop-Tracks in den Charts gastiert. "Bi Polar" nennen die beiden Individualisten ihre Neu-Interpretation klassischer Kompositionen von Philip Glass, Eric Satie und George Gershwin.

2006 ist ein äußerst produktives Jahr für Blüchel. Erst erscheint im September "Die Totenisnel", erster Teil der "Zauberbergtrilogie", die er unter seinem bürgerlichen Namen auf den Markt wirft. Im Dezember 2006 tritt er erstmals seit sieben Jahren wieder als kosmischer Säugling in Erscheinung und präsentiert das an Kraftwerk angelehnte "Industrie & Melodie". Im Februar 2007 erscheint bereits "Time Out Of Mind" eher er mit "Syntie Pop" ein weiteres Album am Start hat. Für das Theaterstück "Andorra" von Max Frisch, das im Hamburger Schauspielhaus aufgeführt wurde, komponiert er "Andorra 2006" im Surrround-Sound. Eine DVD zu Cosmic Baby kommt noch im selben Jahr heraus.

Alben

Surftipps

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    Style und Konzept gehen hier Hand in Hand.

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