laut.de-Kritik

Zehn Alpenvorland-Hymnen für den grauen Alltag deines Vertrauens.

Review von

Bei coolen Bands wie The Hives, Interpol oder Zoot Woman spricht man nicht nur von Musik, sondern von Style. Ein gut sitzender Anzug oder eine bunte Spange im Haar reicht heute nicht mehr aus. Da müssen Revolverhalter oder einheitliche Uniformen getragen werden, und das sitzt dann perfekt. Das Auge isst schließlich mit. So auch bei der frisch fröhlichen Truppe Crash Tokio, die nicht nur äußerlich internationalen Superbands das Wasser reichen könnte. Nach Readymade oder Miles kommt hier deine neue Lieblingsband.

Schon der erste Track und gleichzeitige Albumtitel des Debüts "We Are Plastic" ist für mich die Pophymne im November 2004. Wären Crash Tokio aus England, so würde der NME schon jetzt den nächsten Hype der Saison verkünden. Lebhafte Popmusik mit einer unaufhaltsamen Dynamik, die einem lebenslänglich im Ohr kleben bleibt.

Crash Tokio, das sind drei Männer und ein Mädchen aus Süddeutschland, die uns bereits 2001 mit der erfrischenden EP "We Love You No More" im müden Leben begegneten. Drei Jahre später erscheint endlich das komplette Album auf Tapete Records. "We Are Plastic" ist ein wirklich großartiges Popalbum, und von Newcomern soll hier nicht die Rede sein. Aber hören wir mal weiter, was die Powerposer sonst noch so drauf haben.

"Thousand Dollar Five", hey, das hat die Rhythmik und den Tanzschritt von Robbies Radio. Ein bisschen Glamour von den Dandy Warhols ist auf "We Are Plastic" auch zu hören, und das Hitpotenzial der Wannadies wird mit kräftigen Stromgitarren gekürt. Eine bunte Mischung aus der Welt der Popmusik. Zehn wunderbare Alpenvorland-Hymnen für den grauen Alltag deines Vertrauens.

Die Tokios können ihre Tanzbeinschwingungen auch in leisere Melodien verwandeln ("Safe In Here") und treffen dabei auf eine tragisch-süße Melancholie ("Such A Chase"), die man lieber zu zweit aushält. Die ekstatische Powerportion lässt dabei allerdings nie nach. Da fühlt man sich erneut reif für die (britische) Insel. Das Debüt gibt es übrigens auch mit DVD als limitierte Edition. Die neun Videoclips lohnen sich ebenfalls. Hier lernt man noch mal etwas über Styling in schrägen Bildabfolgen, aber bitte nur mit Schuhen an den Füßen!

Trackliste

  1. 1. We Are Plastic
  2. 2. Thousand Dollar Five
  3. 3. Time And Time
  4. 4. Such A Chase
  5. 5. Stop Stop Stop
  6. 6. It's Alright
  7. 7. Safe In Here
  8. 8. Year And A Day
  9. 9. To Anyone We Love
  10. 10. All Stars Are Set

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LAUT.DE-PORTRÄT Crash Tokio

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