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Crookers

Zwei Italiener leisten Wiedergutmachung, definieren den Rave neu und sorgen dafür, dass ihre Heimat plötzlich wieder ganz oben im internationalen Musikgeschäft mitmischen darf.

Neue Videos: Crookers, Warpaint, These New Puritans Aktuelle News
Neue Videos Crookers, Warpaint, These New Puritans
Crookers, Warpaint, These New Puritans und Gil Scott-Heron - nicht alle geben sich mit 08/15-Videos zufrieden. Zum Glück, wir habens gesehen!

Musik aus Italien war zwar schon immer etwas ganz Besonderes, spätestens seit der Italo-Disco-Sound, der die europäischen Tanzflächen in den 80er Jahren regierte und das Stiefelland somit auch im Musikbereich ziemlich cool dastehen ließ.

Leider machte sich dann schmalziger Pop à la Eros Ramazzotti oder Albano & Romina Power breit und warf alles Erarbeitete über den Haufen.

Pünktlich zum Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft stellen sich dann jedoch The Crookers alias Phra und Bot mit einem Rave-Revival vor. Entgegen der klassischen italienischen Defensive geht ihr Sound direkt und kompromisslos nach vorne und gibt ordentlich auf die Fresse. Treibende Wobble Sub-Bässe, verspielte Synthesizer-Einlagen, abgehackte Vocals, alles wild arrangiert und kombiniert, mit dem Effekt, dass die gesamte Szene Kopf steht.

Mit einem Remix von The Chemical Brothers "Salmon Dance" stellen sie ihre Interpretation von modernem Rave erstmals einem größeren Publikum vor. 2008 zeigen sie sich bereits für einen der größten Hits des Jahres verantwortlich, der inzwischen in sämtlichen Musikkanälen auf starker Rotation läuft - Kid Cudi's "Day N' Night"-Remix. Für mainstreamigere Gefilde nennt sich das Stück fortan Crookers vs. Kid Cudi, da sich das Original in seinem Erfolg nicht annähernd mit seiner Neuversion messen kann. Auch Jamba bekundet Interesse an einem verwobbelten Klingelton.

Crookers - Tons Of Friends Aktuelles Album
Crookers Tons Of Friends
Tons Of Nr. 1 Hits.

Inzwischen haben die Crookers alles bearbeitet was Rang und Namen besitzt, wie beispielsweise Armand Van Helden, Chromeo, AC/DC, U2 oder Diplo. Anklang, Nachfrage und weitere Remixaufträge halten sie dermaßen auf Trab, dass sie sich vor DJ-Dates rund um den Globus kaum retten können und die Veröffentlichung ihres eigentlich für 2008 erwarteten Debüt-Albums noch im Jahr darauf aussteht.

Sichtlich beeindruckt und irritiert vom Erfolg dieser musikalischen Revolution zeigen sich die einheimischen Fans: Sie kontaktieren ihre neuen Lieblinge via MySpace ungläubig auf Englisch statt in der eigenen Muttersprache.

In Italien sorgen neben den Crookers auch The Bloody Beetroots, Congorock oder His Majesty Andre für musikalischen Output und eine aufstrebende Szene, die ihresgleichen sucht. Italo-Rave begeistert nicht nur die Blogosphäre, auch die internationale Clubszene lechzt nach dem neuen Sound und bedankt sich für den maßgeblichen Einfluss durch Phra und Bot.

Zu deren Lieblings-Produzenten zählen, sämtlich Protagonisten aus dem Hip Hop, J Dilla, Timbaland und Flying Lotus.

 - Aktuelles Interview
Crookers "Wir haben nicht mal die Goldene Schallplatte"
Phra & Bot erzählen unter anderem, wer an ihrem Kid Cudi-Remix verdient hat.

Neue Musikstile eröffnen neue Diskussion, Puristen klammern sich nur zu gerne krampfhaft an Genredefinitionen. Die Bezeichnungen reichen von Ghetto/Bassline House zu Jump Up, von Wobble zu Wonka, von Future Disco bis hin zu Rave.

Aus dem Dubstep entlehnte Bassläufe, Beats aus Techno und Booty Bass, Arrangments und Sounds aus der Oldskool-Rave-Ära, brasilianische Einflüsse aus dem Baile Funk und unverkennbare Elemente aus dem Hip Hop bestimmen den typischen neuen Rave-Sound, wie ihn die Crookers zelebrieren. Eins haben sie bereits sicher gestellt: Rave is back!

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