laut.de-Kritik

Die Legende juggelt sich u.a. durch Cypress Hill, Nas und Gang Starr.

Review von

"When the East is in the House - Oh my God!" Fröhlich cuttet, juggelt, mixt und scratcht sich DJ-Legende Jazzy Jeff für "Hip Hop Forever 2" durch die Eastcoast-Kopfnicker der Neunziger. Beats von DJ Premier, Pete Rock, RZA, Buckwild, Beatminerz, Diamond D, Jay Dee, Large Professor und Q-Tip vereinen sich zu einem gewaltigen Nackenschmerz. Kein Bounce-Appeal, kein Synthie-Sound, sondern nur deepe Soul-Loops und kickende Bassdrums dominieren die Compilation. Motto: "Return Of The Boom Bap", auch ohne Krs-One.

Jazzys Zeitreise beginnt 1995 auf den sommerlichen, Shaolin regierten Straßen Staten Islands, wo die sexgeilen Wutanger Raekwon, Cappadonna und Method Man nicht nur "Ice Cream" schlecken. P.F. Cuttin und Outloud, ihre weniger bekannten New Yorker Nachbarn aus Brooklyn, beschwören im selben Jahr dagegen die "Gefahr" des Ghettos und liefern den gescratchten, albumdefinierenden Ausruf: "When the East is in the House - Oh my God!"

Danach übernimmt die legendäre Boot Camp Clique das Kommando. Smif-N-Wessun aka Cocoa Brovaz definieren jazzig ihr "Bucktown" in Spanish Harlem als "Home Of The Original Gun Clappez", und Black Moon aus New Jersey batteln mit dem 93er Klassiker "How Many Emcees (Must Get Dissed)" alles weg.

Natürlich immer noch im straighten Kopfnicker-Gewand eingekleidet, liefern sie den Sound, der den Hip Hop-Underground auf Jahre beeinflusst - aber leider auch stagnieren lässt. Bestes Beispiel: die folgenden Tracks von Asheru, I.N.I. und J-Live. Zwar passt das Trio beattechnisch perfekt in Jazzys musikalischen Rahmen, langweilen dank fehlender Frische und Originalität jedoch schnell.

Neben dem Underground verfällt auch die Westcoast trotz G-Funk-Dominanz dem Sound aus dem Osten, wie The Pharcyde, Cypress Hill und Grand Agent zeigen. Zum Glück schmeißen jene noch eigene Ideen und Einflüsse in den großen Rap-Topf, so dass die Scheibe unterstützt von Legenden wie Nas, The Beatnuts, Jeru Tha Damaja und ATCQ klasse ausklingt.

Gilt die Zeit Ende der Achtziger als Hip Hops goldene Ära, so sind die Neunziger die olympischen Spiele des Rap. Vergleicht man die Tracks von "Hip Hop Forever 2" jedoch mit den ähnlich soulfull geloopten Beats von 2004-Hype Kanye West oder Outkast'schen Tunes, so ist die Weiterentwicklung deutlich hörbar.

Hip Hop-Weltrekorde werden also auch weiterhin purzeln, denn "We can't stop, won't stop". Heute lautet das Motto halt: "When the Dirty South is in the House - Oh my God!"

Trackliste

  1. 1. Raekwon - Ice Cream
  2. 2. Blahzay Blahzay - Danger
  3. 3. Smif ‘N’ Wessun - Bucktown
  4. 4. Blackmoon - How Many Emcee’s
  5. 5. Asheru - Mood Swing
  6. 6. I.N.I. - Square One
  7. 7. J-Live - Braggin’ Writes
  8. 8. Interlude
  9. 9. O.C. - Time’s Up
  10. 10. Nas - Made U Look
  11. 11. Black Moon - Buck Em’ Down (Beatminerz Remix)
  12. 12. Missin’ Linx - M.I.A.
  13. 13. Pete Rock & Grand Agent - This Is The Way They Meant
  14. 14. Jaylib - The Official
  15. 15. Gang Starr - Words I Manifest
  16. 16. Jeru Tha Damaja - Can’t Stop The Prophet (Pete Rock Remix)
  17. 17. A Tribe Called Quest - Electric Relaxation
  18. 18. Phife Dawg - Flawless
  19. 19. Wildchild feat. Vinia Mojica - Party Up
  20. 20. The Beatnuts - Watch Out Now
  21. 21. The Pharcyde - Drop
  22. 22. Cypress Hill - How I Could Just Kill A Man
  23. 23. Main Source - Live at The Barbeque

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