Porträt

laut.de-Biographie

Diana Ross

"Wenn ich mein Leben und meine Karriere in einem Wort zusammen fassen müsste, dann wäre das: Liebe. Davon singe ich. Die Liebe ist mir am wichtigsten. Es geht nicht um Erfolg und Ehrungen. Dafür ist das Leben selbst einfach zu wunderbar".

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Diana Ernestine Ross gehört zu den erfolgreichsten Sängerinnen des Globus. In den 40 Jahren ihrer künstlerischen Karriere hat sie, trotz Höhen und Tiefen, alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Mit unzähligen Gold- und Platinschallplatten ausgestattet scheut sich das Billboard Magazin nicht, sie zur "Entertainerin des Jahrhunderts" zu erklären. 1988 zieht sie mit den Supremes, ihrer ersten erfolgreichen Band, in die Rock'n'Roll' Hall of Fame ein. 1993 erhält sie ihren eigenen Stern auf dem New Yorker Sidewalk Of Stars, 1999 verewigt sie sich auf dem Walk Of Fame in Hollywood. Aber auch in Schauspielkreisen kann sie auf sich aufmerksam machen. 1972 debutiert sie in "Lady Sings The Blues", der Filmbiografie von Jazz-Diva Billie Holiday, und wird daraufhin für einen Oscar nominiert. In den folgenden Engagements kann sie diesen Erfolg zwar nicht ganz wiederholen, es reicht mit "Mahagony" (1975) aber noch für einen Cäsar.

Am 26. März 1944 wird Diana Ross im Black-Bottom-Ghetto von Detroit geboren. Da "Entschlossenheit der wichtigste Faktor in meiner Karriere ist", dauert es nur 15 Jahre; bis sie ihre ersten Erfolge auf den Weltbedeutungsbrettern verbucht. In ihrer Heimatstadt gründet sie 1959 die Highschool-Girlgroup The Primettes, die ein Jahr später einen Plattenvertrag bei dem Soul- und R'n'B - Label Motown Records unterschreiben. 1961 werden aus den Wichtigsten (The Primettes) die Höchsten - The Supremes sind geboren. Die folgenden acht Jahre sind von 25 Plattenveröffentlichungen und unzähligen Nummer-Eins-Hits geprägt. "Baby Love", "You Can't Hurry Love", "Stop! In The Name Of Love" und viele andere räumen in den Hitparaden gründlich ab. Auch heute noch sorgen die zeitlosen Melodien in Form von Cover-Versionen immer wieder für einen Chart-Einstieg auf die vorderen Ränge.

Die letzte gemeinsame Hitsingle "Someday We'll Be Together" produzieren Diana Ross, Mary Wilson und Florence Ballard (die Originalbesetzung der Supremes) 1969. Im Januar 1970 verlässt Diana die Band zugunsten einer Solo-Karriere. Bereits ein halbes Jahr später bestätigt sich mit dem Chart-Einstieg von "Ain't No Mountain High Enough", ihrer ersten Solo-Single, diese mutige Entscheidung. In den folgenden zehn Jahren singt und schauspielert sie sich langsam an die Spitze der Elite des internationalen Unterhaltungshimmels. 1976 orientiert sie sich musikalisch neu. Ihre Hinwendung zum Dance-Bereich erreicht den Höhepunkt 1980 mit dem Album "Diana" und den Disconummern "Upside Down" und "I'm Coming Out", beide aus der Feder der Chic-Mitglieder Nile Rodgers und Bernard Edwards.

In den 80er Jahren wird es langsam ruhiger um Diana Ross. Zusätzlich zu ihren Solo-Arbeiten tauscht sie sich vermehrt mit ihren musikalischen Freunden und Kollegen künstlerisch aus. 1981 singt sie im Duett mit Lionel Richie "Endless Love", ein Jahr darauf schreibt Michael Jackson "Muscels", "Chain Reaction" aus der Hand der Bee Gees folgt 1986, und auch Stevie Wonder beteiligt sich 1991 an "Force Behind The Power". Seit den 90er Jahren betritt Diana Ross nur noch punktuell den Entertainment-Zoo.

Interessant ist vor allem noch der Release "Diana Extended: The Remixes" mit langen Club-Versionen alter Songs, neu gemixt vom 'Godfather of (Chicago) House', Frankie Knuckles. Es folgen nur noch sporadisch neue Diana-Alben: "Take Me Higher" (1995), "Every Day Is A New Day" (1999) und "I Love You" (2006, aufgenommen schon 1999); außerdem die 70er-Jahre-Ausgrabungen "Blue" (2006) und "Diana Ross Sings Songs From 'The Wiz'" (2015), letzteres aber nur in MP3 mit 256 kbps-Qualität. Zudem kann man sich mit einer unüberschaubaren Zahl an Best-Of-Samplern, die den Markt seither überschwemmen, über den geringen Nachschub neuer Aufnahmen hinweg trösten.

Für den wachsenden Vinyl-Markt der 2010er-Jahre legt Motown eines von Dianas erfolgreichsten Originalalben, "Diana Ross" (1976), neu auf. Die Schallplatte enthält das "Theme From Mahogany" und den Hit "Love Hangover". Auf einer Doppel-CD-Wiederveröffentlichung desselben Albums befindet sich ein zuvor unter Verschluss gehaltener Werbespot von Diana für einen Cola-Produzenten, aus dem Jahr 1975.

Diana Ross - Thank You
Diana Ross Thank You
Die stellvertretende Soul Queen kanns auch ohne Soul.
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Als es allzu still um Diana wird, lädt Talkmasterin Oprah Winfrey die Sängerin samt ihrer fünf Kinder und Enkelkind in ihre Late Night-Show ein und blickt ausführlich auf Dianas Leben zurück. Die US-Öffentlichkeit bekommt ganz dick Sohn Evan Ross aufs Brot gestrichen, der sich ebenfalls an Musik versucht. Seit er mit 17 in einem Videoclip von The Notorious B.I.G. vor der Kamera erschien ("Nasty Girl" aus dem posthumen Album von 2005), müht er sich redlich um Anerkennung auch als Sänger. Die bekommt Evan vor allem von seiner Mama.

2020 entsteht im Hintergrund womöglich ein neues Album von Mark Ronson mit Diana Ross. Dieses kündigt die Sängerin selbst an. Ronson hatte Amy Winehouse zum Feinschliff an ihrem besonderen Ausdruck verholfen und gilt als Produzent, der vom Doo-Wop der 50er, den Motown-Sound der 60er, über den Funk der 70er bis zum Synthiepop der 80er und Acid-Jazz der 90er alles mit aktueller Musik verschmelzen kann.

Im November 2021 erscheint das zuhause im Heimstudio fertig gestellte Comeback-Album, nach 22 Jahren relativer Funkstille. Und vor lauter Freude kann man geneigt sein zu sagen: Dianas bestes. Also, fast. Balladen, Tanzbares, und eine nicht müde gewordene Stimme, die nur so funkelt vor Energie. Einzig: Fotos, eine aktuelle Webseite oder richtige Video-Clips liefert man keine mit. Das Musikvideo zum Titelsong "Thank You" ist ein konfuser Zusammenschnitt hunderter Momentaufnahmen mit Diana, vom Interview-Schnippsel bis zum Bühnentanz, manche Bilder vernebelt, dazwischen sinnfreie Grafik-Animationen, die aus Sportschau-Trailern stammen könnten.

Am Ruhm wird's nicht kratzen. Die LP soll vor allem eine Art Abrundung von Dianas Karriere sein und wendet sich an bestehende Fans. Denen gilt der Dank von "Thank You", und die brachten ihr Folgendes ein: 24 Solo-Platzierungen mit Singles und Remixen in den Top 3, 16 weitere mit den Supremes, zwei mit den Supremes und Marvin Gaye zusammen, sieben Solo-Alben, vier Supremes-LPs, drei Solo-Best Of's und zwei Supremes-'Greatest Hits' in den Top 3. Und für viele gleichaltrige und jüngere afroamerikanische Frauen eine Ikone.

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Diana Ross - Thank You: Album-Cover
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2021 Thank You

Kritik von Philipp Kause

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