laut.de-Kritik

Erste Live-DVD der Düsseldorf Ausnahmeband.

Review von

Nachdem letztes Jahr schon die Live-CD "Alive" erschien, kommt nun auch die erste Live-DVD von Diary Of Dreams auf den Markt. Bei einer wegweisenden Band wie dieser ist es schließlich schon lange mal an der Zeit, auch entsprechendes Bildmaterial zu veröffentlichen.

In den ersten DVD-Momenten fragt man sich allerdings, ob der Player vielleicht gerade in den letzten Zügen liegt. Das Bild geht aus und an, Ton gibt es keinen zu hören und auch sonst hat man keine Ahnung, was überhaupt los ist. Ein paar Minuten später stehen Diary Of Dreams dann auf der Bühne und steigen mit "MenschFeind" in ihr Konzert ein. Im Gegensatz zu "Live" sind jedoch nur zwölf Nummern vertreten und "O'Brother Sleep" wurde durch "Psycho-Logic" ersetzt.

Live ist die Band schon länger mit einem Drummer unterwegs und Torben Wendt von Diorama ist wohl auch schon ein festes Mitglied. Neuerdings greift neben Gaun:A aber auch Adrian wieder zur Gitarre, was dem Ganzen beinahe schon den Flair einer Rockband verleiht. Allerdings fehlt doch das organische Moment einer echten Rockband im DVD-Sound. Diary Of Dreams sind in ihren Grundzügen aber viel zu elektronisch aufgebaut, als dass man dies als Kritik auffassen könnte.

Führt man sich die DVD komplett zu Gemüte, trifft man zwischen einzelnen Songs auf kleine Einspieler, die mal in schwarz/weiß und mal in Farbe gehalten sind und zum Teil mit der Tournee zu tun haben. Leider sind die Kurzfilme komplett kommentarlos. Spannung kommt daher nur bedingt auf, da kein wirklicher Einblick ins Tourleben der Band vermittelt wird. Doch auch wenn man sich das Konzert ohne die Zwischenclips anschaut, geht man in Sachen Publikumskommunikation leer aus.

Was die Kameraführung angeht, haben wir es hier meist mit Standardeinstellungen zu tun. Auf Kamerafahrten wird genauso verzichtet wie auf Effekte. Dankbar muss man allerdings für den komplett unhektischen Schnitt sein, der das Konzert zu einer angenehm zu beobachtenden Sache macht. Die Beleuchtung ist gediegen aber ausreichend und auch die Einstellungen aus der Tiefe des Raumes zeigen genügend Spielraum für die komplette Band auf der Bühne.

Selbst wenn ich mir über den tatsächlichen Livegehalt der Musik nicht so ganz im klaren bin, so weiß ich doch aus eigener Konzerterfahrung, dass mit zwei charismatischen Sängern wie Adrian Hates und Torben Wendt nicht viel passieren kann. Die beiden ergänzen sich wieder grandios und machen Songs wie "Giftraum", "Chemicals" oder "Butterfly:Dance" zu einem wahren Erlebnis.

Im Interview geben sich Adrian, Torben und Gaun:A sehr nachdenklich und zurückhaltend. Alle drücken sich sehr überlegt und gewählt aus, kommen (von Torben abgesehen) für meinen Geschmack vielleicht ein wenig zu ernst rüber. Da aber keiner der drei sonderlich extrovertiert erscheint, ist das schon in Ordnung. Als Bonus gibt es noch ein paar zusätzliche Bilder und Impressionen vom Fotoshooting in Island zur "Nigredo"-Scheibe.

Trackliste

Concert

  1. 1. MenschFeind
  2. 2. Reign Of Chaos
  3. 3. The Curse
  4. 4. Giftraum
  5. 5. Methusalem
  6. 6. Chemicals
  7. 7. Play God!
  8. 8. Butterfly:Dance
  9. 9. Soul Stripper
  10. 10. Psycho-Logic
  11. 11. Traumtänzer
  12. 12. Amok

Specials

  1. 13. Fragment Collection
  2. 14. Iceland (Making-Of)
  3. 15. Iceland (Photoshow)
  4. 16. Interview

Videos

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