laut.de-Kritik

Speediges Zweitwerk der Multi-Kulti-Truppe.

Review von

Dem aufmerksamen Leser der Review zum DragonForce Debüt "Valley Of The Damned" ist vielleicht nicht entgangen, dass ich von der Scheibe nicht wirklich begeistert war. Somit bin ich auch nicht mit einem Partyhütchen auf der Murmel durch die Gegend gerannt, als "Sonic Firestorm" im Briefkasten lag.

Da aber jeder eine zweite Chance verdient, hab ich eben auch diesen Silberling mal in den Schacht geschoben, und siehe da, es folgte weder akutes Erbrechen noch der für Power Metal sonst typische Hautausschlag. Hat da etwa die vom LAUT-Werksarzt und Oberguru Henze verschrieben therapeutische Behandlung angeschlagen, der sich Mengele schon so lange entzieht? Wer weiß, jedenfalls ist das Zweitwerk der Multi-Kulti-Truppe durchaus hörenswert und dürfte für einige offenen Münder und Ohren sorgen.

Inzwischen ist das Label nicht mehr darauf angewiesen, mit dem internationalen Background der Combo hausieren zu gehen. Vielmehr kann man auf die stellenweise wirklich rasende Geschwindigkeit der Untertanen von Queen Elisabeth II verweisen. Das muss man den Jungs dann auch tatsächlich zugestehen, denn in Sachen Speed sind sie sehr anständig unterwegs.

Zwei weitere Dinge schlagen auf "Sonic Firestorm" ebenfalls positiv zu Buche: Zum einen trägt Sänger ZP Theart inzwischen wohl bequemere Boxershorts, zum anderen sind es hauptsächlich die Gitarren, die im Vordergrund stehen und schnell und vor allem hart vor sich hin brettern.

Vor allem beim Opener "My Spirit Will Go On", aber auch bei manch anderem Track fühle ich mich ein um's andere Mal an ältere Rage-Scheiben erinnert, was wohl nicht zuletzt an Thearts Gesang liegen mag, der sich gelegentlich in Peavys Stimmlage verirrt. An der Gitarrenarbeit gibt's wirklich gar nichts zu meckern, und wenn sie es jetzt noch schaffen, anständige Texte zu verfassen und bei den Balladen nicht schamlos von Skid Row oder Gamma Ray zu klauen, können wir uns bestimmt miteinander anfreunden. Auf dem Stand der Dinge müssen wir's bei drei etwas wackeligen Punkten belassen.

Trackliste

  1. 1. My Spirit Will Go On
  2. 2. Fury Of The Storm
  3. 3. Fields Of Despair
  4. 4. Dawn Over A New World
  5. 5. Above The Winter Moonlight
  6. 6. Soldiers Of The Wasteland
  7. 7. Prepare For War
  8. 8. Once In A Lifetime

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LAUT.DE-PORTRÄT DragonForce

Während es vor allem in Italien inzwischen fast so viele Power Metal-Bands wie Pizzabäcker gibt, sieht das unter Queen Elisabeth II. ganz anders aus.

12 Kommentare

  • Vor 19 Jahren

    huch! dacht ich als ich die rezension hier auf laut.de entdeckte - sowas steht hier ja nu eher ganz selten...

    um mal eins vorweg zu nehmen: das ist musik für fans dieses genres - power metal! also bitte nicht wieder die alten klischees ala "der sänger ist n eunuch" oder "die texte sind blöd" ausgraben, danke.

    was man zu dieser band wissen sollte ist da sie vor ihrem plattenvertrag ein jahr lang in den metal-charts von mp3.com vertreten waren und bei der finalen platzierung (im september 2003) kurz vor dem ende von mp3.com mit ihren 5 songs die ersten fünf platze der power metal sparte belegten.

    zur musik: das ist power metal wie ich ihn mir vorstelle! da wird von vorne bis hinten durchgebrettert das kein auge trocken bleibt. soli in wahnwitzigen geschwindigkeiten - technisch ganz vorne mit dabei.
    die texte "etwas" komplizierter als man das erwarten würde, aber keine angst, das meiste rangiert im bereich solch grandioser einzeiler wie: "my heart and my spirit will go on for all eternity" :)

  • Vor 19 Jahren

    Die Texte sind auch für Powermetal erbärmlich. Und die alten Sachen haben mich auch sonst nicht begeistert.

  • Vor 19 Jahren

    Ja, die Texte schlagen den größten Fässern den Boden aus, aber technisch bleibt mir da der Mund so ziemlich offen stehen. Wenn das Songwriting was zu bieten hätte... aber nix da.
    Oh, sorry, bin eh kein Power Metal Fan. Aber ist Power Metal eigentlich gleichbedeutend mit dieser Art Lyrics?