laut.de-Kritik

Kleines Juwel des Pagan Metal, passend zu klirrenden Kälte da draußen.

Review von

Na sowas! Dass ich auf meine alten Tage noch mal ein Fan von epischem Black/Pagan Metal werde, hätte ich auch nicht gedacht. Mit einer entsprechend geringen Erwartungshaltung hab ich "Horizons Low" von Draugnim in den CD-Schacht gelegt - und wurde prompt überrascht.

Klar, der Sound könnte für meinen Geschmack ein wenig dichter und druckvoller sein, doch was einem bereits mit dem eröffnenden "The Last Of Kin" an epischen Melodien vom Keyboard und auch der Gitarre entgegen schallt, ist wirklich beeindruckend. Vielleicht passt es einfach nur zur weißen, kalten Landschaft, die sich außerhalb dieser Räumlichkeiten gerade ausbreitet, doch die Finnen fesseln mit ihrer Musik von Beginn an.

Während man sich bei anderen Bands eher fremdschämt, die mit Bläsern aus der Dose versuchen, ihren Sound aufzupeppen, hat man bei Draugnim das Gefühl, einem Soundtrack zu lauschen, der auch mit dem heiseren Geschrei von Fronter Chimedra bestens aufgeht. Interessant bei den Skandinaviern ist vor allem die Tatsache, dass man weder von elegischem Bombast, noch von nervtötendem folkloristischen Gedudel sprechen kann.

Gitarrist und Keyboarder Morior hat den Dreh einfach raus und setzt die entsprechenden Melodien der jeweiligen Instrumente in den richtigen Momenten in Szene. Der Mann schreckt auch nicht vor der akustischen Gitarre zurück, wenn es die Atmosphäre verlangt. So findet beispielsweise "Fear And Fey" einen wunderschönen Ausklang und "Cursed The One" ein stimmungsvolles Intro, bevor die Nummer in wilde Raserei ausbricht.

"Horizons Low" ist ein Album, das man leicht übersehen könnte, das Fans von Primordial, Moonsorrow und auch von Bathory aber um so mehr lieben dürften. Ein kleines Juwel, passend zu klirrenden Kälte draußen.

Trackliste

  1. 1. The Last Of Kin
  2. 2. Fear And Fey
  3. 3. One Of Lost
  4. 4. Shunned Wanderer
  5. 5. Cursed The One
  6. 6. The Weeper's Way
  7. 7. Bastion

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2 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    Definitiv kein peinlicher Pagan mit Akkordeon, Tanzbein und sonstigen Quatsch. Sehr gelungen, auch wenn ich nicht sagen möchte, ob man lieber zu den Originalen (Bathory, Moonsorrow) greifen sollte. Seine 4 Punkte wert, weil es wenige Bands aktuell gibt, die noch atmosphärischen, gekonnten Pagan Metal abliefern können.

  • Vor 13 Jahren

    ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals pagan metal gehört habe. würde sich sowas hier mit folk black metal überschneiden, vom sound her? dann würde es nämlich genau das richtige für mich sein. irgendwie kommen mir bei pagan metal agalloch in den sinn.