laut.de-Kritik

Die Allstar-Band groovt fett und tonnenschwer.

Review von

Wer die letzen paar Monate seine Ohren nicht gerade am Arsch hatte und folglich drauf saß, dürfte wohl inzwischen mitbekommen haben, dass mit Engel so etwas wie die nächste All-Star-Band ins Haus steht. Gitarrist und Gründer Niclas Engelin war schon bei In Flames, Passanger und Gardenian aktiv, Zweitklampfer Marcus Sunesson stammt von The Crown und Basser Michael Håkansson hat extra bei Evergrey aufgehört, um bei Engel einzusteigen.

Drummer Mojjo (Lord Belial/Runemagick) ist auch kein Unbekannter mehr und Sänger Mangan Klavborn muss sich mit seiner variablen Stimme schon gleich gar nicht hinter den gestandenen Musikern verstecken. So verwundert es nicht weiter, dass die reichlich vergebenen Vorschusslorbeeren bei Engel weitgehend gerechtfertigt waren und sind. Auch wenn von Anfang an kein Zweifel daran besteht, dass sämtliche Musiker aus der schwedischen Szene stammen, geht es auf "Absolute Design" verdammt abwechslungsreich zu.

Nach dem Opener "In Splendour", der musikalisch auch von Samael stammen könnte und in dem Sänger Mangan schon einmal seine Singstimme erklingen lässt, geht es weiter mit dem In Flames-lastigen "Casket Closing". Der Refrain geht quasi ohne Umwege ins Gehirn. Genauso sieht das auch bei "Next Closed Door" aus, allerdings ist der Song definitiv zu cheesy und irgendwie auch zu emo ... Die "The Hurricane Season" macht ihrem Namen zwar nur bedingt Ehre, besitzt aber einen ordentlichen Groove und einen tollen Drive.

Dafür gibt "Propaganda" mit voller Kelle auf die Nuss und Mangan muss als Shouter ganz schön tief Luft holen, um seinen Text in voller Länge durch die Speaker zu pusten. Soilwork lassen zwar grüßen, doch Engel verzichten hier ausnahmslos auf cleane Vocals und geben einfach nur Gas. Klar, dass "The Paraclete" wieder deutlich melodischer ausfallen muss. Allerdings mag es durchaus sein, dass sich manch einer an den stellenweise sehr emolastigen Klängen stört; mitunter sind die Melodien doch sehr süßlich. Dann doch lieber einen Midtempo-Stampfer wie "Scyth", der gesanglich immer wieder das volle Brett gibt.

Das Wechselbad der Gefühle hält an und so folgt mit "Descend" eine mit hypnotischen Bassläufen unterlegte Nummer, die hin und wieder an Deadsoul Tribe erinnert, auf Dauer aber etwas schnarchig klingt. Der akustische Eimer Eiswasser folgt mit "Trial & Error" das so fett und tonnenschwer groovt, wie Rob Zombie zu seinen besseren Zeiten. "I'm The One" ist beleibe kein schlechter Song, will aber trotz einiger gut bratender Klampfen nicht so recht zünden. Wer mehr Dampf will, ist bei "Calling Out" besser aufgehoben.

Mit einer etwas wütenderen Version von Soilwork in Form von "Seven Ends" beschließen Engel ihr Debüt und legen somit einen ziemlich starken Einstand hin. Wer die Möglichkeit hatte, die Jungs auf der Tour mit Amon Amarth und Dimmu Borgir live zu sehen, wird bestätigen, dass sie live halten, was sie auf CD versprechen.

Trackliste

  1. 1. In Splendour
  2. 2. Casket Closing
  3. 3. Next Closed Door
  4. 4. The Hurricane Season
  5. 5. Propaganda
  6. 6. The Paraclete
  7. 7. Scythe
  8. 8. Descend
  9. 9. Trial And Error
  10. 10. I Am The One
  11. 11. Calling Out
  12. 12. Magnus Klavborn

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