Porträt

laut.de-Biographie

Enigma

Mit über 40 Millionen verkauften CDs, 50 Nummer Eins-Platzierungen und 90 Platin-Auszeichnungen (Stand 2008) sowie der geschätzten Präsenz auf tausend Compilations, gehört Michael Cretu zu den erfolgreichsten Produzenten Deutschlands. Er allein verbirgt sich hinter dem Pseudonym Enigma, das seit 1990 die Musikwelt mit tranceartigen Klängen verzaubert.

Enigma: Ästhetisches Video zu "Sadeness (Part II)"
Enigma Ästhetisches Video zu "Sadeness (Part II)"
"Sadeness (Part II)" läutet das Comeback von Enigma mit einem kunstvollem Video ein. Und mit viel nackter Haut.
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Geboren ist Cretu am 18. Mai 1957 in Bukarest/Rumänien und schon in jungen Jahren erhält er eine Begabtenförderung mit der im Nachhinein zutreffenden Prognose "musikalisch hochbegabtes Talent". Früh studiert er klassisches Klavier und landet über die Stationen Bukarest und Paris schließlich in Frankfurt am Main.

Dort schreibt er sich als 18-Jähriger in der Musikhochschule ein, um u.a. seine Studien der Zwölftonmusik voranzutreiben. Außerdem erhält er als Studiomusiker Einblick ins Knöpfchendrehen und wendet sich den neuen Soundmöglichkeiten des Synthesizers zu. 1978 veröffentlicht Cretu sein Album-Debüt "Wild River" unter eigenen Namen, zwei Jahre später erhält er seine erste goldene Schallplatte.

Doch erst als er 1982 die Arabesque-Sängerin und spätere (Ex-)Ehefrau Sandra Lauer kennenlernt, dreht sich das Erfolgskarrussel in Windgeschwindigkeit. Cretu produziert der jungen Saarbrückerin güldene 80s-Pophits auf den schönen Leib und freut sich am Wirken im Hintergrund. Als Sandra um 1992 ihre Karriere (vorläufig) beendet, kann das Dream Team über dreißig (!) obere Chartsplatzierungen für sich verbuchen. Auch beim Moti Special-Hit "Cold Days Hot Nights" (1985) hat Cretu seine Finger im Spiel.

Parallel zu der Entscheidung, sich gemeinsam und frisch verheiratet mit Sandra auf die Insel Ibiza zurück zu ziehen, beschließt Cretu 1989, den Kommerz etwas in den Hintergrund zu stellen und seine eigenen musikalischen Ideen zu verwirklichen. Eigentlich will er Enigma als Band ohne Gesicht ins Rennen schicken, aber es dauert nicht lange, bis bekannt wird, wer wirklich hinter dem Namen steckt.

Das erste Album "MCMXC A.D" ("1990 anno Domini") verkauft sich 1990 nicht zuletzt aufgrund der unerwarteten Hitsingle "Sadness Part 1" hervorragend. Die Platte ist ein Sensationserfolg und schafft es auf Platz eins in 24 Ländern. Auf dieser Scheibe integriert Cretu als erster gregorianische Mönchsgesänge in ein Popmusik-Werk.

Nach diesem Erfolg bastelt Cretu mit wechselnden Konzeptionen am zunehmend esoterischeren New Age-Sound Enigmas, der dennoch - oder gerade deshalb - bis weit in die 2000er-Jahre erfolgreich bleibt. Der Grund dafür liegt in seinem Grundkonzept, das, vom minimalistischen "Voyageur" (2003) und "A Posteriori" (2006) einmal abgesehen, auf einen Ambient-Dance-Mix mit einem ordentlichen Schuss Mystik und Transzendenz setzt.

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2008 erscheint sein siebtes Studioalbum "Seven Lives Many Faces", das durchaus Erfolge feiert. In Deutschland erreicht es Platz 15 der Charts, in den Niederlanden Platz 22, in Russland geht das Album in die Top 10 und in den USA New Age Album Charts erklimmt es die Spitzenposition.

Wer so lange im Geschäft ist, braucht ab einem gewissen Zeitpunkt eine Best Of-CD. 2009 ist erscheint "The Platinum Collection". Eine randvolle Box mit drei CDs seiner Hits, Remixen und unveröffentlichten Experimental-Tracks. Im Folgejahr gibt es den Wettbewerb "Enigma's Social Song", aus dem eine Neuinterpretation des 20-Jähre alten Hits "MCMXC a.D." hervorgehen soll. Cretu fordert seine Fans auf, eigens kreierte Vocals für das Stück einzusingen. Jedoch entscheidet nicht der Meister selbst, sondern ein öffentliches Voting stimmt letztendlich für die Darbietung der lettischen Sängerin Fox Lima. Der finale Mix "MMX The Social Song" erscheint am 15. Dezember 2010 und ist somit der erste, jemals von Fans via Internet erstellte Track überhaupt.

Sechs Jahre hört man dann nichts Neues und es kommen erste Zweifel auf, ob Cretu als Enigma überhaupt noch Musik macht. Doch wie aus dem Nichts gibt es 2016 neues Material in Form der Single "Sadeness (Part II)" und der Ankündigung des Konzept-Albums "The Fall Of A Rebel Angel", das eine Geschichte in zwölf Kapiteln erzählt. Darin macht der Protagonist eine Reise der Veränderung und Entwicklung durch, um ein neues, erfüllendes Leben zu leben. Die Story stammt aus der Feder des deutschen Schriftstellers und Librettisten Michael Kunze. Auf dem Album sind zudem exotische Gäste zu hören wie beispielsweise die indonesische Sängern Anggun und die isrealische Folkgruppe Nanuk.

Enigma steht für extraterrestrisch anmutende Klangwelten, die einen großen Hang zu Esoterik und Mönchsgesang besitzen. Kein anderer Künstler hat mit dieser musikalischen Nische so großen Erfolg wie Michael Cretu, der den Pop-Appeal stets in seine Songs mit einfließen lässt.

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