laut.de-Kritik

Dosenbier, Jackass-Einlagen, Stunts und Explosionen ...

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Dosenbier, Jackass-Einlagen, Stunts und Explosionen – in dem beigefügten Video zu "Stop Playing God" zeigen sich Exilia von ihrer feurigen Seite. Was auch für ihre Musik gilt: Eine wuchtige Rhythmusgruppe und eine krachende E-Gitarre dienen als Basis für eine wütende, raue Frauenstimme, die sich über Gott und die Welt beschwert. "Fuck the new millennium, we're learning how to kill", heißt es unmissverständlich im Text des Liedes.

Erinnert irgendwie an Guano Apes? Der Vergleich ist gerechtfertigt, zumal Exilia mit ihrem zweiten Album beim selben Label untergekommen sind und mit den Göttingern gemeinsam auf Tour waren. Eine Nähe, die offenbar auf die Musik abfärbt. Wahrscheinlich sogar mehr, als von den direkten Beteiligten erwünscht, schließlich handelt es sich um eine Mailänder Band, die seit 1998 zusammen spielt und in den letzen Jahren eine beeindruckende Anzahl an Liveauftritten absolviert hat.

Ihre Energie auf ein Studioalbum zu bannen, erweist sich als schwieriges Unterfangen. "Coincidence", "Stop Playing God", "Day In Hell" und "Underdog" lassen mit ihren lauten Riffs und der prägnanten Stimme Mashas erahnen, welche Leidenschaft sie bei ihren Auftritten an den Tag legen. Trotz der guten Aufnahmequalität fehlt dem Material ohne Bühne und Zuschauer jedoch der zündende Moment. Die Stücke rocken zwar ordentlich, wirken aber unvollkommen.

Der langsame Beginn von "Mr Man" klingt hier weniger wie eine Verschnaufpause, sondern eher wie Einfallsarmut. Mit seinem Nu Metal-Klang liefert "Starseed" den bis zu diesem Zeitpunkt mitreißendsten Sound, "Shout Louder" kommt dagegen eher punkig daher. "I Guess You Know" wartet mit Micha Rhein von In Extremo als Gastsänger auf, in "Without You" kann Masha ihre Stimme mal in höheren Tonlagen einsetzen. Zum Schluss heizt "Where I'm Wrong" dem Zuhörer noch einmal ein.

"I got my dreadlocks, a hole in my lip. It might be strange, but I got my brains, my baggy pants and I've got strong legs to jump around in the mud", verrät die Sängerin mit der blonden Mähne in "Underdog" über sich selbst. Eigenschaften, die sie live besser rüberbringt als auf "Unleash".

Trackliste

  1. 1. Coincidence
  2. 2. Stop Playing God
  3. 3. Day In Hell
  4. 4. Underdog
  5. 5. Mr. Man
  6. 6. Starseed
  7. 7. Shout Louder
  8. 8. I guess You Know
  9. 9. Without You
  10. 10. The World Is Fallin' Down
  11. 11. Rise When You Fall
  12. 12. Heaven's Gate
  13. 13. Where I'm Wrong
  14. 14. Stop Playing God (Video)

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