laut.de-Kritik

Nackenbrecher, Schädelspalter und Brachialgeschosse.

Review von

Meine Fresse, ich dachte am Anfang wirklich, die neue Fear Factory käme über's Mittelmaß nicht raus. Dann hab ich gemerkt, dass die Anlage nur auf vier steht und man für "Digimortal" eine gute zwölf braucht.

Nee, ehrlich Leute, die Scheibe zündet nur bei einer bestimmten Lautstärke, danach kann man auch den leisen Tönen lauschen, aber am Anfang braucht es einfach einen auf die Omme. Sonst kann man den gnadenlosen Mörderriffs von Dino und den Doublebass-Hämmern von Raymond, der wieder so arschtight und punktgenau prügelt, wie meine Oma einst strickte, nicht Rechnung tragen. Ich war Anfangs wirklich geneigt die Scheibe mit vier popeligen Punkten abzuspeisen, inzwischen lass ich unter der Höchstzahl aber nichts mehr gelten.

Der Opener "What Will Become" groovt im Chorus schon dermaßen geil und lässt die Hufe zucken, dass man mich wegen vermuteter Gleichgewichtsstörung schon stationär einliefern wollte. "Linchpin" hat einfach den total abgefahrenen Gitarrensound, der das Riff noch schräger macht, und "Invisible Wounds (Dark Bodies)" ist die Überhymne schlechthin. Diese beiden Tracks sind für mich die definitiven Highlights des Silberlings, alles andere sind eben "nur" Schädelspalter, Nackenbrecher und absolute Brachialgeschosse, wie man sie von Fear Factory eben erwartet und bekommt.

Ein weiteres Schmankerl ist aber auch "Back The Fuck Up", wo sich Gastrapper B-Real von Cypress Hill die Ehre gibt, was den Song wohl auch für den ansonsten metallische Kost verachtenden Kollegen Schuh interessant machen könnte. Dass Burton aber auch ohne prominente Unterstützung auskommt, zeigen die zehn übrigen Song zweifelsfrei, die vom "fünften" Bandmitglied Rhys Fulber verdammt gut in Szene gesetzt werden.

Trackliste

  1. 1. What Will Become
  2. 2. Damaged
  3. 3. Digimortal
  4. 4. No One
  5. 5. Linchpin
  6. 6. Invisible Wounds (Dark Bodies)
  7. 7. Acres Of Skin
  8. 8. Back The Fuck Up
  9. 9. Byte Block
  10. 10. Hurt Conveyor
  11. 11. (Memory Imprints) Never End

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