laut.de-Kritik

Einen Tick weniger Richtung Mainstream geschielt, bitte.

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Dass man bei einem Namen wie Five Finger Death Punch direkt an Tarantinos "Kill Bill" denkt, lässt sich beinahe nicht vermeiden. Ist auch kein Beinbruch, schließlich geben die Jungs offen zu, dass sie sich von dem Streifen zu ihrem Namen haben inspirieren lassen. Mit der tödlichen Durchschlagskraft ihrer Songs haben 5FDP aber noch so ihre Probleme.

Dabei legt die Scheibe mit "Ashes", dem Titeltrack oder "Salvation" durchaus vielversprechend los. Hier gibt es coolen Modern Metal, der mit fetten Grooves hauptsächlich im Midtempo arbeitet und durchaus Parallelen zu Bands wie Disturbed, Hellyeah oder Drowning Pool aufweist. Fronter Ivan Moody dürfte der ein oder andere von seiner alten Band Motograter kennen - und auch bei Five Finger Death Punch macht der Mann einen absolut souveränen Job.

Der Kerl kann durchaus fies durch die Gegend bellen, aber wenn es drauf ankommt, zeigt er auch Mut zur Melodie und zum unverstellten Gesang. Den beherrscht der Mann nämlich ebenfalls sehr gut, setzt ihn im Verlauf des Albums aber für meinen Geschmack ein wenig zu oft und vor alle auch zu weinerlich ein. "The Devil's Own", "White Knuckles" oder "Never Enough" tendieren da schon fast in die Atreyu-Richtung. Anfangs erinnert der Mann in den klaren Passagen noch ein wenig an Dan Swanö, dann nimmt der Jammer-Faktor aber überhand.

In Sachen Abwechslung könnten die Todespanscher ebenfalls noch ein wenig zulegen. So sind die meisten Songs mach dem 'Shouts in der Strophe, Gesang im Refrain'-Muster gestrickt. Gerade mal "The Bleeding" dreht da den Spieß um. Da das Album in den Staaten bereits seit 2007 erschienen ist, gibt es für die europäische Version zwei Bonustracks, wovon "Never Enough" auf Emo macht, "Stranger Than Fiction" aber groovt wie Sau.

Was die Gitarrenarbeit angeht, lassen die Jungs von der amerikanischen Westküste eh nichts anbrennen und fahren neben zahlreichen, verdammt fetten Riffs auch ein paar wirklich gute Melodien. Allerdings gelingt es nicht immer, die Songs von miteinhergehenden Klischees freizuhalten. Auch in textlicher Hinsicht trägt Ivan gern eine Spur zu dick auf. Einen Tick weniger Richtung Mainstream geschielt, bitte.

Trackliste

  1. 1. Ashes
  2. 2. The Way Of The Fist
  3. 3. Salvation
  4. 4. The Bleeding
  5. 5. A Place To Die
  6. 6. The Devil's Own
  7. 7. White Knuckles
  8. 8. Never Enough
  9. 9. Stranger Than Fiction
  10. 10. Can't Heal You
  11. 11. Death Before Dishonour
  12. 12. Meet The Monster

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