laut.de-Kritik

Kraftvoller Irish-Folk mit Punk-Anleihen und Slam-Poetry.

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So langsam setzt sich der Name fest. Flogging Molly sind ebenso ein Phänomen wie die Ska-Punks von Ska-P aus Spanien. Die Kunde ihrer Musik verbreitet sich hauptsächlich über Mund zu Mund-Propaganda. Ohne ein auf MTV rotierendes Video, die dazu passende Hit-Single und Plakate an Bauzäunen konnten sie von ihren drei Studio-Alben bislang über 400.000 Einheiten absetzen. Von ausverkauften US-Konzerten ganz zu schweigen. Die Untergrund-Hysterie um die Folk-Punker um Dave King könnte mit "Within A Mile Of Home" auch hierzulande einige Wellen schlagen.

Ihre Musik ist nicht unbedingt das Originellste unter der Sonne, aber der Mix aus Irish-Folk, Punk-Anleihen und Slam-Poetry hat seinen sehr sympathisch und kraftvollen Reiz abseits von Birkenstock-Sandalen und exquisiten Schafswoll-Pullovern. Einmal kurz auf die Snare gedroschen, und der Polka-Zug geht ab. Übrigens betätigen sich Flogging Molly aktiv an der Zersetzung der westlichen Volkswirtschaften. So hat die britische Regierung heraus gefunden, dass dem Land jährlich über den Daumen gepeilt zehn Milliarden Euro flöten gehen, weil die Suffnasen nach Trinkgelagen erst einmal ihren Rausch ausschlafen müssen und krank feiern. Die Iren stehen dem wohl nur wenig bis gar nicht nach.

Ob Highspeed-Attacken oder rührselige Walzer-Rhythmen in versoffener Strauß-Manier, Dave King und Co. liefern vom Warmtrinken am Nachmittag über das exzessive Abhotten nach Mitternacht bis zum bösen Erwachen am nächsten Morgen den dazu passenden Soundtrack. Bekanntermaßen sind die Mollys einem guten Schluck nicht abgeneigt, sie deshalb aber als Shane MacGowan-Clone abzutun, würde ihnen nicht gerecht werden.

"Within A Mile Of Home" fügt sich nahtlos in die Reihe der Vorgänger "Swagger" und "Drunken Lullabies" ein und enttäuscht weder bereits bekehrte Fans, noch diejenigen, die ein Ohr riskieren. Aber die Stärken dieser Band sind nicht die Studioaufnahmen - auch wenn sie wie hier gelungen sind - zum Konzert müsst ihr pilgern!

Trackliste

  1. 1. Screaming At The Wailing Wall
  2. 2. Seven Deadly Sins
  3. 3. Factory Girls (Featuring Lucinda Williams)
  4. 4. To Youth (My Sweet Roisin Dubh)
  5. 5. Whistles The Wind
  6. 6. Light Of A Fading Star
  7. 7. Tobacco Island
  8. 8. The Wrong Company
  9. 9. Tomorrow Comes A Day Too Soon
  10. 10. Queen Anne's Revenge
  11. 11. Wanderlust
  12. 12. Within A Mile Of Home
  13. 13. The Spoken Wheel
  14. 14. With A Wonder And AWild Desire
  15. 15. Don't Let Me Die Still Wondering

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19 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt (« @sheik yerbouti (« @Liam Lennon (« Unabhängig davon ein Knaller von einem Album! Seit Jahren! :p »):

    jepp ... die band ist klasse und sie kennt kaum jemand hier - ebenso wie the levellers, die hier kaum einer kennt »):

    die (ehemals guten) alten levellers tun ja auch genug gafür, sich selbst in die versenkung zu ballern; seit gut und gern 10 jahren.

    http://www.laut.de/lautstark/cd-reviews/l/…

    anfang der 90er waren die doch mal ne große indie nummer. »):

    unser sänger war letzten in hannover auf dem levellers konzert und war völlig aus dem häuschen danach, er meinte "definitiv ein seiner besten 10 konzerte" und der geht oft auf welche ...

    mfg sheik

  • Vor 14 Jahren

    @Der_Dude (« Aber die Float habt ihr natürlich immer noch nich rezensiert -.- »):

    Ja, die "Float"-Rezension vermisse ich auch. Ihr bestes Album, finde ich - ein Knaller folgt dem nächsten :klatbier:

  • Vor 14 Jahren

    Lasst uns ne Sammelklage einreichen. Wir wollen die Float rezensiert haben!!! :D:D