laut.de-Kritik

Die Dumpfbacken-Klatscher machen ernst.

Review von

Von einer gut gemachten Covertruppe über einen gern gesehenen Entertainment-Act bis hin zur ernstzunehmenden Metal-Band. Diesen Weg haben Fozzy inzwischen hinter sich gebracht und machen dabei eine ganz passable Figur. Da ich mich für's Wrestling ungefähr genauso sehr interessiere, wie für's Kohlrabizüchten, habe ich auch keine Ahnung, ob Chris Jericho seiner Berufung als Dumpfbacken-Klatscher noch nachgeht. Da sich Fozzy aber mehr und mehr zu einem Fulltime Job entwickeln, dürfte das Wrestling ziemlich in den Hintergrund geraten sein.

Nachdem die erste Scheibe ausschließlich, die letzte ("Happenstance") noch zum größten Teil aus Coverversionen bestand, verlassen sich Chris, Klampfer Rich Ward und Co. dieses Mal auf eigenes Songwriting. Dass Rich dafür ein Händchen hat, konnte er schon nachhaltig mit seiner alten Combo Stuck Mojo beweisen, wobei sich die Fozzy-Stücke doch meist auf einer anderen Baustelle befinden.

Den Stil der Amis kann man wohl getrost als Modern Rock/Metal bezeichnen, mit Ausflügen zu härteren Gestaden. Treten sie das Gaspedal zu Beginn des Albums noch nicht konsequent genug durch, so ändert sich das spätestens mit "The Test". "Nameless" und "Wanderlust" haben ihre starken Momente, bekommen aber die letzte Kurve nicht so recht. Dem Titeltrack und dem eher soften "Enemy" dürften auch Nickelback-Fans was abgewinnen.

Das Riff von "The Test" hat ganz schön Dampf unter der Haube und Chris erinnert ein wenig an einen jungen Ozzy. Bemerkenswert ist auch "It's A Lie", das endlich mal wieder ein Beispiel für wirklich gelungenen Crossover aus Metal und Hip Hop ist. Da hat Rich ja einige Erfahrung und so holten sich Fozzy Bone Crusher (Ex-Lyrical Giants) für die Raps und auch eine leider nicht näher benannte Dame für ein paar interessante Gesangslinien.

Ein wahres Groovemonster offenbart sich mit "The Way I Am", schwankt zum Chorus hin dann wieder in eine sehr melodische Strophe. Wer sich der Annahme hingibt, es hier mit ein paar Hardrockern zu tun zu haben, die eigentlich doch ganz harmlos sind, wird mit dem finalen "Born Of Anger" eines besseren belehrt. Passend zum Titel holzen Fozzy geradeaus durch, auch wenn sie nicht mal hier auf einige ruhige Momente verzichten, was mir schon beinahe wieder auf die Eier geht. Lasst es doch mal durchgehend krachen!

Die Jungs haben sich auf "All That Remains" von einer ganzen Riege an Stars unterstützen lassen und so haben neben Ozzy-Klampfer Zakk Wylde auch Marty Friedmann (Ex-Megadeth) und Marc Tremonti (Ex-Creed, Alter Bridge) die sechs Saiten gequält. Leider sind die Künstler nicht alle aufgelistet und auch ihr jeweiliges Mitwirken ist mir nicht bekannt. Wichtig ist aber eigentlich auch nur, dass es sich bei "All That Remains" um 'ne anständige Scheibe handelt, und dass man die Band diesen Sommer hoffentlich auf dem ein oder anderen Festival sieht.

Trackliste

  1. 1. Nameless Faceless
  2. 2. Enemy
  3. 3. Wanderlust
  4. 4. All That Remains
  5. 5. The Test
  6. 6. It's A Lie
  7. 7. Daze
  8. 8. Way I Am
  9. 9. Lazarus
  10. 10. Born Of Anger

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