Porträt

laut.de-Biographie

Gary Moore

An Gary Moore scheiden sich die Geister. Die einen halten ihn für einen energischen Rocker, der fälschlicherweise den Blues entdeckt hat, andere mögen gerade seine ruhigeren Phasen und können mit seinen bekannten Hardrock-Stücken wenig anfangen. Fest steht: Moore ist einer der besten Gitarristen, die Irland hervorgebracht hat.

Vorchecking: Danger Dan, Cro, Haftbefehl
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Außerdem am Freitag neu: Mike Leon Grosch, Mine, Royal Blood, Jamule, Pink Floyd, Gary Moore, Birdy, Gojira, Ufo361, Klee, Lil Baby etc.
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Am 4. April 1952 als Robert William Gary Moore in Belfast geboren, beginnt er mit elf Jahren, intensiv Gitarre zu spielen. 1970 nimmt er mit Skid Row (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen US-amerikanischen Band) seine erste Platte auf. Phil Lynott, ein weiteres Mitglied, steigt kurz darauf aus, um seine eigene Combo Thin Lizzy zu gründen. 1974 steigt auch Moore ein, verlässt die Band aber kurz danach wieder. 1975 schließt er sich Colosseum II an.

1978 erscheint nach mehreren Versuchen endlich sein erstes Soloalbum "Back on the Streets", im darauf folgenden Jahr entwickelt sich "Parisienne Walkways" zum Singlehit. 1979 entschließt sich Moore, wieder bei Thin Lizzy einzusteigen, nur um die Band mitten in der US-Tour wieder zu verlassen und eine eigene Combo namens G-Force zu gründen, die allerdings nur ein einziges Album veröffentlicht.

Ab 1982 bringt Moore in schöner Regelmäßigkeit Soloalben heraus. 1984 tourt er mit Van Halen, Ozzy Osbourne und AC/DC, 1985 tut er sich noch einmal mit Phil Lynott zusammen, um Thin Lizzy wiederzubeleben. Eine EP erscheint, zu mehr kommt es leider nicht, weil Lynott mit 35 Jahren stirbt.

1989 bricht Moore wegen Erfolglosigkeit seine Tour ab und beschließt, dem Hardrock den Rücken zu kehren. Fortan wendet er sich mehr dem Blues zu. 1990 erscheint "Still Got The Blues", das Coverversionen von Standard Blues-Songs sowie selbst geschriebene Stücke enthält. Gaststars sind Albert Collins und George Harrison.

Gary Moore - How Blue Can You Get
Gary Moore How Blue Can You Get
Auf Spurensuche in den Blues-Katakomben.
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1994 schließt sich Moore mit Jack Bruce, Ginger Baker (beide Ex-Cream) zu BBM zusammen und nimmt das Album "Around The Next Dream" auf. 1997 ein erneuter Wechsel: Auf "Dark Days in Paradise" ist weniger Blues enthalten, dafür mehr Rock und Pop. Moore scheint den Faden verloren zu haben. So erscheint 1999 mit "A Different Beat" ein Gebräu aus Rock, Blues und ein wenig Bigbeat, bei dem auch elektronische Klänge nicht fehlen.

So ist es kaum erstaunlich, dass er 2002 eine Rückkehr zu seinen Hardrockwurzeln ankündigt. Mit dem ehemaligen Skunk Anansie-Bassisten Cass Lewis und Primal Scream-Schlagzeuger Darrin Mooney bildet er die Combo Scars. Das gleichnamige Debütalbum ist nach Moores Angaben sein bis dahin härtestes.

Was er 2003 bei mehreren Monsters Of Rock-Auftritten mit Scars-Besetzung, aber unter eigenem Namen, eindrucksvoll beweist. Neben einer Live-CD erscheint auch eine in Sheffield aufgenommene DVD, die hauptsächlich aus altem Material und berühmten Stücken wie "Don't Believe A Word", "Out In The Fields" oder "Parisienne Walkways" besteht.

In den folgenden Jahren pendelt Moore zwischen den Polen. 2004 erscheint "Power Of The Blues", 2006 "Old New Ballads Blues", 2007 "Close As You Get", 2008 "Bad For You Baby". Mal rockig, mal bluesig - Moore versucht, neue Lieder zu schreiben, ohne sich allzu sehr zu wiederholen.

Am 6. Februar 2011 verstummt die klagende Gitarre des Meisters für immer. Vollkommen überraschend stirbt Moore im Alter von 58 Jahren in einem Hotelzimmer an der Costa del Sol in Spanien. Todesursache: Herzversagen nach massivem Alkoholgenuss.

Zwei Kompilationen zu seinen Ehren verdienen besondere Erwähnung. "Blues For Gary" des deutschen Blues-Gitarrero Henrik Freischlader gerät zur intimen Werkschau mit tollen Gitarrenparts und einer geschmackvollen Songauswahl. "Moore Blues For Gary" unter der Führung von Moores Weggefährten Bob Daisley (Ex-Ozzy Osbourne) fährt das Blockbuster-Format auf und versammelt neben den großen Balladen und Hits das Who Is Who der Hardrock-Szene mit Namen wie Steve Morse (Deep Purple), Glenn Hughes (Black Country Communion) und Steve Lukather (Toto).

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Live in Köln 2009 Der frühere Hardrocker hat den Blues entdeckt.

Der frühere Hardrocker hat den Blues entdeckt., Live in Köln 2009 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Der frühere Hardrocker hat den Blues entdeckt., Live in Köln 2009 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Der frühere Hardrocker hat den Blues entdeckt., Live in Köln 2009 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Der frühere Hardrocker hat den Blues entdeckt., Live in Köln 2009 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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