laut.de-Kritik

Gelungene Mischung aus Brachialität und Eingängigkeit.

Review von

Unleashed haben sich 2002 erfolgreich von den Toten zurück gemeldet und auch Grave haben im selben Jahr eine starke Reanimation hin gelegt. Zwar mussten beide zwei Jahre später erst beweisen, dass sie noch ihre Existenzberechtigung haben, aber daran gibt es wohl keinen Zweifel mehr.

Warum soll das, was in Schweden so gut funktioniert hat, nicht auch in Holland aufgehen? Warum sollen sich Gorefest nach sieben Jahren Pause nicht wieder in den Köpfen und Herzen ihrer Fans manifestieren? Prinzipiell spricht nichts dagegen. Alles was es dazu braucht, ist ein gutes Line-Up und ein paar gute Songs. Nun, das Line-Up ist das selbe, wie vor sieben Jahren und die Songs auf "La Muerte" stehen denen, der beiden zurückgekehrten Schweden in nichts nach.

Gorefest kreieren auf ihrem sechsten Studioalbum eine gelungene Mischung aus der Brachialität von "False" und der Eingängigkeit von "Chapter 13". Was genau hat man sich darunter nun vorzustellen? Ganz einfach: Die Holländer hatten schon immer ein Händchen für erstklassige Grooves, was nicht zuletzt an ihrem Drummer Ed Warby (Ayreon) lag. Diese sind auf "La Muerte" allgegenwärtig und schon der Opener "For The Masses" gibt die Marschrichtung vor.

Im zügigen Midtempo rifft die Nummer durchs Trommelfell und tritt zwischenzeitlich das Gaspedal sogar bis zum Bodenblech durch, nur um kurz darauf einen schleppenden Part hinterher zu schieben. Noch eine Schippe drauf setzt "When The Dead Walk The Earth", das nicht mit dem richtigen Maß an Melodien geizt. Gleiches gilt für das treibende, düstere "You Could Make Me Kill", das nicht ganz so fesselnde "Of Death And Chaos" oder das mit coolen, doppelten Leads versehene "The New Gods".

Ein wenig mehr am Gashebel dürfen dafür das fast schon hardcore-lastige "Malicious Intent" und "Man To Fall" drehen. Dafür haben es Frontförster Jan-Chris und Co. nicht immer mit einem gesunden Längenmaß, denn Sachen wie das sich gegen Ende steigernde "Rogue State" und vor allem der finale, instrumentale Titeltrack könnten auch mit der ein oder anderen Minute Spielzeit weniger auskommen. Dafür sind "The Call" und "Exorcism" zwei exzellente Death'n'Roll-Nummern, wie sie Entombed nicht besser hinbekommen könnten.

Ähnlich wie bei den eingangs genannten Bands, geht die Wiedervereinigung durchaus in Ordnung, der letztendliche Beweis für die Notwendigkeit steht jedoch noch aus. Mal sehen, was uns ein weiteres Album bringt.

Trackliste

  1. 1. For The Masses
  2. 2. When The Dead Walk The Earth
  3. 3. You Could Make Me Kill
  4. 4. Malicious Intent
  5. 5. Rogue State
  6. 6. The Call
  7. 7. Of Death And Chaos
  8. 8. Exorcism
  9. 9. Man To Fall
  10. 10. The New Gods
  11. 11. 'Till Fingers Bleed
  12. 12. La Muerte

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