Porträt

laut.de-Biographie

Grizzly Bear

Der Grizzlybär (Ursus arctos horribilis) ist eine in Nordamerika anzutreffende Unterart des Braunbären, die bis zu 700 Kilogramm wiegt. Nicht einmal gemeinsam bringen die vier Mitglieder der Band Grizzly Bear annährend so viel auf die Waage. In Sachen Indierock made in USA aber gehört die Brooklyner Band zu den Schwergewichten.

Grizzly Bear: Filmisches Filetstück zum Song "Gun-Shy"
Grizzly Bear Filmisches Filetstück zum Song "Gun-Shy"
Die Amerikaner liefern eindrückliche Bilder zum "Shields"-Song "Gun-Shy".
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Das Line-Up besteht aus Ed Droste, Sänger und Songwriter, Christopher Bear (Schlagzeug), Chris Taylor (Bassist, Holzbläser) und Daniel Rossen (Sänger, Songwriter und Gitarrist). Das Quartett versteht sich auf wohlklingende Harmoniegesänge und verschachtelte Songstrukturen genauso wie auf höchst entspannte, leicht psychedelische Popmusik, die mal an die Beach Boys, mal an Van Dyke Parks, mal ans Animal Collective gemahnt.

Zunächst ist Grizzly Bear nicht mehr als ein Soloprojekt von Sänger Droste, den es 1999 nach New York verschlägt, wo er erst mal alleine vor sich hin ackert. 2004 entsteht mit Schlagzeuger Christopher Bear das Debütalbum "Horn Of Plenty", das vom Rolling Stone ob der "pure atmospheric power of the songs" gelobt wird.

Bevor es an die Aufnahmen zum Nachfolger geht, stoßen noch Daniel Rossen und Chris Taylor dazu. Das Quartett ist perfekt. Trotzdem versteckt sich der Vierer bei Konzerten anfänglich gern vor dem Publikum: Lampenfieber!

Das zweite Album der Grizzlies, "Yellow House", erscheint 2006 beim renommierten britischen Elektroniklabel Warp Records. Die amerikanische Presse ist voll des Lobes, für die New York Times gehört die Scheibe gar zu den besten des Jahres. Und auch in deutschen Landen spricht sich der Bandname allmählich herum.

Dass bis zum nächsten Album ganze drei Jahre verstreichen, liegt dann keineswegs daran, dass sich die Bären in einen wohlverdienten Winterschlaf zurückgezogen hätten. Vielmehr sind Grizzly Bear fleißig unterwegs, spielen nicht nur zusammen mit Radiohead (die große Fans von Ed Droste und Co. seien sollen), Feist sowie TV On The Radio, sondern veröffentlichen 2007 auch eine zehn Stücke starke EP ("Friend") mit überarbeiteten Tracks, Kollaborationen und Coverversionen.

Der Durchbruch gelingt aber erst 2009 mit dem dritten Album: "Veckatimest", benannt nach einer kleinen, unbewohnten Insel bei Cape Cod, stößt fast durch die Bank auf gute bis begeisterte Reaktionen. So lobt etwa die Süddeutsche Zeitung, Grizzly Bear brächten "das Kunststück fertig, die musikalischen Ansprüche der siebziger Jahre mit ihrer Folksensibilität auf ihre Kernideen zu verdichten".

Die Kollegen von den Fleet Foxes aus Seattle sprechen gar angeblich vom "Album des Jahrzehnts". Auch der deutsche Rolling Stone gerät ins Schwärmen: "Wenn man 'Veckatimest' auflegt, wird selbst die eigene Kleinstwohnung zur Kathedrale".

Grizzly Bear - Painted Ruins
Grizzly Bear Painted Ruins
Verschrobener Indierock. Gerade deshalb relevant wie nie.
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Tatsächlich wird ein Teil des Albums in einer New Yorker Kirche fertig gestellt. Der Rest entsteht in einem Haus in Cape Cod, das Drostes Großmutter zur Verfügung stellt, sowie in einer Villa im Norden des Bundesstaates New York. Der auf den Songs der Platte liegende Hall rührt denn auch von den Aufnahmen an diesen besonderen Orten.

Nicht nur Radiohead, auch der große Paul Simon gehört zu den Fans von Grizzly Bear. 2008 lädt er die Bären zu Konzerten in die "Brooklyn Academy of Music" ein. Selbst in den Gefilden der E-Musik stoßen die oftmals komplexen Arrangements der Band auf Gegenliebe. In ihrer Heimat Brooklyn reißen die Jungs 2009 gar ein ganzes Opernhaus zu Ovationen hin. Freilich werden sie dabei von einem Symphonieorchester unterstützt. Auch mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra hat man musiziert.

Da verwundert es kaum, dass Grizzly Bear in ihrer Vita zudem auf Auftritte in den legendären TV-Sendungen von David Letterman und Conan O' Brien verweisen können. 2010 schreibt die Band einige Songs für den Film "Blue Valentine", 2012 veröffentlicht Rossen die Solo-EP "Silent Hour/Golden Mile" mit Stücken, die es nicht auf den Viertling "Shields" schaffen.

Bei aller Anerkennung üben sich die unprätentiösen Boys aus Brooklyn meist in Bescheidenheit. Dem Magazin Spex gegenüber etwa erklärt Ed Droste: "Wir sind nun mal vier einfache Jungs, glatt rasiert, in T-Shirt und Jeans". Ja, auch in Sachen Körperbehaarung können die New Yorker Hipster mit ihrem großen Namensvetter, dem Ursus arctos horribilis, nicht ganz mithalten.

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Grizzly Bear - Shields: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2012 Shields

Kritik von Kim Lange

Die Bären spielen mit offenen Karten. (0 Kommentare)

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