laut.de-Kritik

AC/DC, Metallica, Maiden u.a. in lässigen Cover-Versionen.

Review von

Auch wenn es mit Combos wie Handsome Hanks & The Lonesome Boys, Beatallica oder so illustren Artists wie Dick Cheese einige gute ihres Fachs gibt: Covern als Maxime ist überbewertet. Es sei denn, man beschließt als schwedisches Singer/Songwriter-Trio, ausschließlich Metalklassiker nachzuspielen.

Schon letztjährige EP sorgte in Kennerkreisen für mächtig Wirbel unter den moshgestählten Matten. So ist es dankenswert, dass der stärkste Track der damaligen Kurzrille, die äußerst feinfühlige Interpretation von Iron Maidens "Run To The Hills", auch auf "Hymns In The Key Of 666" enthalten ist.

Doch auch sonst findet sich das ein oder andere Schmankerl: Ebenfalls das von Maiden entliehene "The Trooper", extra heavy mit Cellountermalung oder das lässig groovende "Symphony Of Destruction", im Original von Megadeth. Ganz besonders drollig, das wird dem Hörer hier bewusst, wirken die Versionen nicht nur durch ihre wahlweise schwere Melancholie oder fast schon aufdringliche Leichtfüßigkeit, sondern auch durch den manchmal fast schon spöttelnden Gesang Harriet Ohlssons.

Mit "Rock The Night" widerfährt den Landsmännern von Europe eine vielleicht eher unerwartete Ehre. Dieser Track wirkt fast, als wär er für ein schwerfälliges Songwriter-Album geschrieben worden. "Seasons In The Abyss" wirkt im Intro noch unheilschwärender als Slayers Original.

Dem energiegeladenen "We're Not Gonna Take It" zieht Twisted Sister Ohlsson alle Zähne. Hier zeigen sich die Grenzen des Hellsongs-Konzepts. Der rebellische Spirit des Originals geht leider verloren. Metallicas "Blackened" dagegen wirkt wiederum leichtfüßig, fast fröhlich. Diese absurde Überzeichnung macht die Schweden so liebenswert.

"Thunderstruck" ist mit einem ebenso langen Intro ausgestattet wie AC/DCs Original. Auf das bereits erwähnte "Run To The Hills", das auch auf der Langrille den Höhepunkt darstellt, folgt Sabbaths "Paranoid", ebenfalls bereits auf der EP enthalten.

"Princess Of The Night", Saxon natürlich, beschließt in lieblicher Art ein Album, dessen Idee reizt. Es bleibt lediglich abzuwarten, wie schnell sich dieser Einfall abnutzt und ob Hellsongs damit ein weiteres Mal durchkommen werden.

Trackliste

  1. 1. Trooper
  2. 2. Symphony Of Destruction
  3. 3. Rock The Night
  4. 4. Seasons In The Abyss
  5. 5. We're Not Gonna Take It
  6. 6. Blackened
  7. 7. Thunderstruck
  8. 8. Run To The Hills
  9. 9. Paranoid
  10. 10. Princess Of The Night

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3 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Gute Songs, aber der Titel des Albums klingt so POSERhaft. So würde keine norwegische Bm-Band heutzutage mehr ihr Album nennen

  • Vor 15 Jahren

    Na ja, poppige Cover-Versionen von bekannten Metalhits - einen Lacher gut. In den Zeiten, wo man als junge Band eben von sich aufmerksam machen muss, greift man darauf zurück, legendäre Metalsongs zu covern, indem man sie in den typischen, skandinavischen Singer/Songwriter-Stil umschreibt. Eine nette Idee, aber hier hat man es mit einem Album wie von Anna Ternheim, Lisa Miskovsky und Co zu tun - nur mit "geklauten" Lyrics.
    Von einem Cover-Album, die sich an derartige Hits heranwagt, muss deutlich mehr kommen. Dennoch gefällt es mir, wenn mich auch das Drumherum stört. Gute Vermarktungsidee - der Titel klischeehaft ...