laut.de-Kritik

Düster, bedrohlich, bärenstark.

Review von

Zu guten, alten Vinyl-Zeiten war ich sicherlich nicht der Einzige, der sich diverse Death Metal-Alben allein wegen des Coverartworks zugelegt hat. Vor allem die Arbeiten von Dan Seagrave waren immer wegweisend, und man wurde auch von dem Inhalt eigentlich selten enttäuscht.

Die Zeiten, in denen die Artworks von Bands noch in einigermaßen anständiger Größe gewürdigt werden, sind lange vorbei. Detaillierte Zeichnungen gehören der Vergangenheit an, und was einem da heut meist entgegen grinst, grenzt immer wieder an optische Körperverletzung. Immolation haben dem mit "Majesty And Decay" einmal mehr einen Riegel vorgeschoben und schmücken ihre neue Scheibe mit einem düsteren, stimmungsvollen Cover.

Und genau so geht es mit dem Intro auch los. 'Düster' und 'bedrohlich' sind die beiden Stichworte, die "Majesty And Decay" am treffendsten beschreiben. Dazu gesellen sich Adjektive wie 'technisch anspruchsvoll', 'brachial' und auch 'basslastig'. Dass Shouter/Basser Ross Dolan die Zügel weitgehend in der Hand hält, lässt sich kaum verbergen, immerhin ist sein Bassspiel trotz der exzellenten Gitarrenarbeit von Robert Vigna und Bill Taylor stets präsent.

Trends waren bei Immolation noch nie ein Thema, und so ist auch die neunte Scheibe weit von irgendwelchem Deathcore oder ähnlichem Kram entfernt. Auch Breakdowns und komplexes Songwriting nur der Komplexität wegen sucht man glücklicherweise vergebens. Stattdessen drosselt das Quartett das Tempo immer an den richtigen Stellen, um die atmosphärische Düsterheit nicht im Highspeed untergehen zu lassen.

Zwar muss die wie in "Divine Code" oder "A Thunderous Consequence" auch mal beiseitetreten, aber gegen ein paar Minuten radikales Geballer ist auf einer Death Metal-Scheibe wohl kaum etwas einzuwenden. Zumal es mit "Interlude" ja ein ruhiges, aber eben wieder um so stimmigeres Zwischenspiel gibt.

Selbst wenn Immolation auch mit "Majesty And Decay" ihren ewigen Insiderstatus gewiss nicht los werden, so haben sie doch einmal mehr ein bärenstarkes Stück Death Metal abgeliefert.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. The Purge
  3. 3. A Token Of Malice
  4. 4. Majesty And Decay
  5. 5. Divine Code
  6. 6. In Human Form
  7. 7. A Glorious Epoch
  8. 8. Interlude
  9. 9. A Thunderous Consequence
  10. 10. The Rapture Of Ghosts
  11. 11. Power And Shame
  12. 12. The Comfort Of Cowards

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3 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    muss ja ein super album sein wenn man 1/3 der rezi über die covergestaltung labert. baller baller naja, die siffkuttenfraktion wirds mögen, für genrefremde wie mich ist das sicher nixxx

  • Vor 14 Jahren

    eine der wenigen noch eigenständigen und unverwechselbaren bands im death metal sektor. warum sie immer noch nich die verdiente aufmerksamkeit bekommen, kann wohl keiner sagen. war ja bei suffocation ähnlich. majesty and decay ist wieder mal eines ihrer besseren releases. gutes album, punkt.

  • Vor 13 Jahren

    Ein fast perfektes Death-Metal-Scheibchen, wo es eigentlich nichts zu bemängelt gibt. Für die Höchstpunktzahl reicht es leider nicht, weil es Suffocation gibt, die den Maßstab der Dinge sind.

    btw. scheiß Deathcore-Rotz. Kinder hört euch sowas an!