laut.de-Kritik

Bringt die magische Sieben endlich den kommerziellen Durchbruch?

Review von

Sieben Jahre nach ihrer Gründung nehmen die sieben Spielleute ihr siebtes Album auf. Was liegt also näher, als der Scheibe den schlichten Namen "7" zu verpassen?

Mit "7" machen es In Extremo weder sich selbst, noch der geneigten Hörerschaft sonderlich einfach. Wer erwartet hatte, dass sich das Septett auf ihrem neuen Album weiter den elektronischen Klängen annähern würde, sah sich getäuscht, und wer auf einen deutlichen Schritt zu den akustischen Wurzeln hoffte, sieht sich nur halb bestätigt. Nachdem sie es mit der Single "Küss Mich" sogar zu MTVIVA-Ehren gebracht haben, könnte die magische Sieben tatsächlich den kommerziellen Durchbruch bringen. Potenzial dazu hätten neben der Single auch der Opener "Erdbeermund" und das rockige "Sefardim", welches mit einem stimmgefurzten Intro beginnt, dass an ein Didgeridoo unter Wasser erinnert.

Waren auf dem Vorgänger "Sünder Ohne Zügel" viele der Gitarrenriffs noch mit einem starken Rammstein-Einschlag versehen, so geht die Gitarrenfront auf "7" deutlich rockiger und relaxter zu Werke und lässt dabei noch genügend Raum für die mittelalterlichen Instrumente. Sei es jetzt der Dudelsack, der meist neben dem Gesang die tragende Melodie spielt, die Flöten, Nyckel Harpa oder was die Kerle noch so alles spielen. Man muss wahrlich kein Experte für mittelalterliche Musikinstrumente sein, um dem Charme der Stücke zu erliegen.

Mit dem "Davert-Tanz" und "Melancholie" machen die Herren ein Zugeständnis an ihre Mittelaltermarkt-Wurzeln. Dem gegenüber steht ein Track wie "Albtraum", der beinahe komplett als moderner Rocksong durchgeht. Durch diesen Mix der verschiedenen Stile und den Gebrauch vieler verschiedener Sprachen haben sie ihren Stil zwar in gewisser Weise beibehalten, jedoch klingt das Album in seiner Ganzheit etwas ziellos und nicht immer richtig schlüssig. Scheinbar wird es für die Mittelalter-Rock-Szene immer schwieriger, sich neu zu definieren, ohne sich dabei selbst zu kopieren.

Trackliste

  1. 1. Erdbeermund
  2. 2. Sefardim
  3. 3. Ave Maria
  4. 4. Mein Kind
  5. 5. Sagrada Trobar
  6. 6. Küss Mich
  7. 7. Davert-Tanz
  8. 8. Melancholie
  9. 9. Albtraum
  10. 10. Pferdesegen
  11. 11. Nymphenzeit
  12. 12. Madre Deus
  13. 13. Segel Setzen

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