laut.de-Kritik

Hip Hop-Musik mit Herz, warmen Bassläufen und ideenreicher Sample-Kunst.

Review von

Rise Shine Soldier...
this is your day.
You've gone the extra mile
and spread your genius around the world.
You will be forever a stronghold...
an inspiration to many.
The pride and joy of my life,
my best friend and sharer of my dreams.
I will forever hold you first in my heart.
"High fives to the King of the Beats!"
Rise Shine Soldier...
You will forever shine in the hearts of many.

Die geschwätzige Hip Hop-Welt findet kaum Worte, den Verlust von Produzent James Yancey aka Jay Dee zu beschreiben. Mit diesem Gedicht hilft Jay Dees Mutter den sonst großmäuligen Rappern aus und spricht dem trauernden Genre aus dem Herzen.

Drei Tage vor seinem Tod, am 7. Februar 2006, seinem 32. Geburtstag, veröffentlichte J Dilla das Instrumentalalbum "Donuts", das zum Abschiedsgeschenk für seine geschockten Fans gerät. "Donuts" zeigt, auf was die Hip Hop-Welt nach dem tragischen Verlust Jay Dees verzichten muss: Hip Hop-Musik mit Herz, warme Bassläufe, ideenreiche Sample-Kunst, BoomBap mit Gänsehaut. Einfach den Sound, wie ihn nur Dilla schaffen konnte.

Große Musikstücke der Genre-Geschichte gehen auf die Kappe des einstigen Slum Village-Masterminds. Seit dem Jahr 1996 und der Veröffentlichung des Slum Village-Debüts "Fantastic (Vol.1)" nicken Köpfe zu den Soul-getränkten Beats Dillas. Allein The Pharcydes "Runnin'", Janet Jacksons "Got Til It's Gone", Tribes "Find A Way" oder die Alben "Like Water For Chocolate" von Common und "Voodoo" von D'Angelo sollten jedem Head mindestens so viel bedeuten wie die frisch geputzten Nikes.

Auf 31 Titeln, einem für jedes kreative Lebensjahr, schraubt sich Dilla zu etlichen Höhepunkten. Keiner länger als zwei Minuten, keine Raps, nichts was von der Genialität des Produzenten ablenken kann.

Sample-Wahnsinn aus den unendlichen Weiten eines Musik-Fanatikers, notorischen Crate Diggers und Soul-Liebhabers, der für Konventionen nichts übrig hat. Eines ist sicher: Ein Hip Hopper, der "Light My Fire" samplet, hat einen speziellen Platz in der Genre-Hall of Fame verdient.

Lieber Jay Dee, unsere nickenden Köpfe, tanzenden Beine und bewegten Herzen werden dich nicht vergessen ... we salute you!

Trackliste

  1. 1. Donuts (Outro)
  2. 2. Workinonit
  3. 3. Waves
  4. 4. Light My Fire
  5. 5. The New
  6. 6. Stop
  7. 7. People
  8. 8. The Diff'rence
  9. 9. Mash
  10. 10. Time: The Donut Of The Heart
  11. 11. Glazed
  12. 12. Airworks
  13. 13. Lightworks
  14. 14. Stepson Of The Clapper
  15. 15. The Twister (Huh, What)
  16. 16. One Eleven
  17. 17. Two Can Win
  18. 18. Don't Cry
  19. 19. Anti-american Graffiti
  20. 20. Geek Down
  21. 21. Thunder
  22. 22. Gobstopper
  23. 23. One For Ghost
  24. 24. Dilla Says Go
  25. 25. Walkinonit
  26. 26. The Factory
  27. 27. U-love
  28. 28. Hi
  29. 29. Bye
  30. 30. Last Donut Of The Night
  31. 31. Donuts (Intro)

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