laut.de-Kritik

Absolut kompromisslose halbe Stunde.

Review von

Es rauscht mal wieder kräftig im brasilianischen Dschungel, und was da wie ein Bulldozer dann durch's Unterholz bricht, ist nichts anderes als Krisiun. Die einstigen Morbid Angel-Zöglinge haben sich mit "Ageless Venomous" schon recht nah an ihre Helden heran gearbeitet und ziehen mit "Works Of Carnage" mindestens gleich auf, wenn nicht sogar vorbei.

Was das brasilianische Trio auf "Works Of Carnage" vorlegt, ist wahrhaft wieder atemberaubend. Es gibt im Augenblick sicher nicht all zu viele Bands, denen es gelingt, ihre Songs so exakt auf den Punkt zu knüppeln und dabei noch genügend Raum für technische Spielereien zu lassen, wie Krisiun. Härte, Technik und Geschwindigkeit ist zwar bei amerikanischen Death Metal-Bands relativ weit verbreitet, jedoch verstehen es die Brüder Kolesne und Basser Sänger Alex Camargo, ihren Attacken eine Eingängigkeit zu verpassen, die den meisten andern Krawallcombos abgeht.

Einzig nerviges Manko an der Scheibe ist das sinnlose Intro und vor allem das viel zu lange und dabei nicht weniger nervende Outro. Mit dem ebenfalls unnötigen "War Ritual" kommt dann leider der fade Beigeschmack der Zeitschinderei auf, was somit zu nicht einmal einer ganzen halben Stunde echter Musik reicht, und das ist doch ein wenig dürftig. Zwar ist diese halbe Stunde absolut kompromisslos und bietet mit dem Titeltrack und "Wolfen Tyranny" zwei absolut geniale Highlights, aber bei den heutigen CD-Preisen überlegt man sich einen Kauf vielleicht doch zweimal.

Mit "In League With Satan" gibt es noch eine musikalische Verbeugung vor Venom, bevor man sich am Outro vorbei wieder zum Anfang zappt und die Lautstärke etwas nach oben korrigiert.

Trackliste

  1. 1. Thorns Of Heaven
  2. 2. Murderer
  3. 3. Ethereal World
  4. 4. Works Of Carnage
  5. 5. Slaughtering Void
  6. 6. Scourged Centuries
  7. 7. War Ritual
  8. 8. Wolfen Tyranny
  9. 9. Sentinel Of The Fallen Earth
  10. 10. Shadows
  11. 11. In League With Satan
  12. 12. Outro

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