laut.de-Kritik

Die Bestie hetzt dich bei Vollmond durch den Wald.

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Ach du meine Fresse! Legion Of The Damned legen nicht nur an ihren Instrumenten eine ganz schöne Geschwindigkeit vor. Auch was ihre Veröffentlichungen angeht, sind sie von der fixen Sorte. Noch nicht einmal ein Jahr nach dem Debüt "Malevolent Rapture" schieben sie "Sons Of The Jackal" hinterher. Ein Schnellschuss ist das Zeitwerk der Holländer deswegen noch lange nicht.

Ihre Vorliebe für Werwölfe und ähnliche Kreaturen scheint den Jungs nach wie vor anzuhängen. Nach "Werewolf Corpse" auf dem Debüt ziert nun auch "Sons Of The Jackal" ein wirklich sehr geiles Cover, und auch der dazugehörende Titeltrack hetzt einen wie die abgebildete Bestie bei Vollmond durch den Wald. Entkommen gibt es dabei keines, das Vieh erlegt dich sowieso und haut dir spätestens mit "Undead Stillborn" genüsslich Krallen und Zähne ins Fleisch.

Mögen einem bei den ersten Durchläufen die Songs noch recht gleichförmig erscheinen, so offenbaren sich nach und nach die kleinen, aber feinen Unterschiede in Tempo und Arrangement. Simple Riffs, die sich direkt ins Hirn fräsen, und sehr straightes Drumming sorgen für ein durchgehend hohes Aggressionslevel. Mit "Sepulchral Ghoul" findet sich der heimliche Hit auf der Scheibe, zu dem es (ebenso wie zu "Son Of The Jackal) einen Videoclip gibt.

Bei der meist vorherrschenden rasanten Geschwindigkeit sticht natürlich das ruhige, akustische Zwischenspiel "Seven Heads They Slumber" meilenweit heraus. Dieser knapp zweiminütige Ruhepol des Albums wirkt aber zu keiner Zeit deplaziert, sondern gibt viel mehr ein wenig Zeit, zu verschnaufen. Das darauf folgende "Infernal Wrath" drückt anschließend nicht sofort wieder voll aufs Gas, sondern setzt eher auf groovende Midtempo-Riffs.

Das hat sich mit "Atomicide" allerdings schon wieder erledigt. Genau wie zuvor schon bei "Avenging Archangel" knüppeln die Jungs hier wie die Raubsau durchs Gemüsebeet und ebnen alles ein. "Ten Horns Rise" setzt in gleicher Manier nach und dürfte live für den einen oder anderen angeknacksten Nackenwirbel sorgen. Linderung verspricht der Rausschmeißer "Diabolist" allerdings auch nicht. Zwar vom Tempo her gezügelt, regt die Nummer mit ihren fetten Rhythmen doch kaum weniger zum gepflegten Headbanging an.

Schlug das Debüt wegen seiner Kompromisslosigkeit und Frische noch ein wie sonst nur Kollege Dobler am Salatbüffet, so geht dieser Effekt auf "Sons Of The Jackal" nur noch mit Abstrichen auf. Der gnadenlose Thrash, der nicht selten an alte Kreator und Destruction erinnert, ist dennoch schon zu Beginn des neuen Jahres eine verdammt harte Nuss, die die Konkurrenz erst einmal knacken muss.

Trackliste

  1. 1. Son Of The Jackal
  2. 2. Undead Stillborn
  3. 3. Avenging Archangel
  4. 4. Death Is My Master
  5. 5. Sepulchral Ghoul
  6. 6. Seven Heads They Slumber
  7. 7. Infernal Wrath
  8. 8. Atomicide
  9. 9. Ten Horns Rise
  10. 10. Diabolist

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