Porträt

laut.de-Biographie

Lionel Richie

Während sich nach der Jahrtausendwende zahlreiche jüngere Kollegen auf den Sound der 60er besinnen, schlägt einer, der damals live dabei war und die Ära entscheidend prägte, einen anderen Weg ein: Lionel Richie arbeitet mit angesagten R'n'B-Produzenten.

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Ähnlich wie die von Stevie Wonder oder Marvin Gaye ist die Geschichte Lionel Richies eng mit dem Soul und der Historie des Traditions-Labels Motown verknüpft. Hier landet Richie 1970 nach dreijähriger Tingel-Tour mit den Commodores durch den Süden der USA.

Die Truppe, die sich anfangs flotten, bläserlastigen Dance-Funk-Instrumentals verschrieben hat, tendiert unter dem Einfluss Richies mehr und mehr in Richtung Motown-Soul, entwickelt aber zahlreiche neue Facetten. Hits wie "Easy", "Sail On" oder "Still" machen die Band zum erfolgreichsten Motown-Act der 70er Jahre.

Als sich die Combo 1982 trennt, hat Lionel Richie längst erfolgreich eine Solo-Karriere losgetreten. Im Laufe derselben sammelt er Auszeichnungen, wie andere Briefmarken: darunter ein Oscar, ein Golden Globe und mehrere Grammys. Millionen verkaufter Alben und in den 80er Jahren in jedem Jahr einen Top-10-Hit sprechen eine deutliche Sprache.

Lionel Richie - Tuskegee
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Mit Titeln wie "Hello" oder "All Night Long" schreibt Lionel Richie Schnulz-Geschichte. Seine Mitarbeit an der Live Aid-Hymne "We Are The Word" beschert ihm einen weiteren Eintrag in die Annalen der Musik. Erst Ende der 80er wendet sich das Blatt.

Plötzlich weht Lionel Richie der Wind eiskalt ins Gesicht. Plagiatsvorwürfe werden laut. Zudem geht seine Ehe in die Brüche. Eine Stimmband-Erkrankung erzwingt mehrere Operationen: Einige Jahre lang wird es still um den einst gefeierten Schmusesänger. Seine Fans halten ihm trotzdem die Treue: Ein Best Of-Album hält sich 1992 satte 24 Wochen lang an der Spitze der Charts.

1996 unterschreibt Lionel Richie bei Mercury Records. Bereits hier zeigt sich die Hinwendung hin zu modernen R'n'B-Sounds. Bei einem Auftritt in Londoner Wembley-Stadion spielt Richie das Live-Album "Encore" ein. Das soll, so Richie, "den Menschen einen Eindruck von den Feelings vermitteln, die er bei seinen Shows in den letzten 30 Jahren genießen durfte".

Auch, wenn in den kommenden Jahren meist eher Adoptivtochter Nicole Richie für Schlagzeilen sorgt, bleibt Lionel Richie am Ball. Er arbeitet für "Just For You" unter anderem mit Kollegen wie Jermaine Dupri, Sean Garrett (der schon mit Usher und Beyoncé Erfolge feierte) sowie Dallas Austin (TLC, Pink, Gwen Stefani), später für "Just Go" mit Tricky Stwart, The Dream, StarGate, Ne-Yo und Akon.

Lionel Richie gesamtes Schaffen dokumentiert einen gelungenen Brückenschlag: Er verbindet seinen ureigenen Rhythm'n'Blues-Stil stets mit den jeweiligen stilistischen Neuerungen. So schwimmt es sich prima, immer auf einer Höhe mit dem Zeitgeist.

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Lionel Richie - Tuskegee: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2012 Tuskegee

Kritik von Sven Kabelitz

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Live in Köln 2007 Eben noch bei Gottschalks "Wetten, dass ...?", nun schon wieder allein auf der Bühne: Lionel Richie.

Eben noch bei Gottschalks "Wetten, dass ...?", nun schon wieder allein auf der Bühne: Lionel Richie., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Eben noch bei Gottschalks "Wetten, dass ...?", nun schon wieder allein auf der Bühne: Lionel Richie., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Eben noch bei Gottschalks "Wetten, dass ...?", nun schon wieder allein auf der Bühne: Lionel Richie., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Eben noch bei Gottschalks "Wetten, dass ...?", nun schon wieder allein auf der Bühne: Lionel Richie., Live in Köln 2007 | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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