laut.de-Kritik

Melancholische Klänge aus schwedischen Landschaften.

Review von

Ein paar Freunde verziehen sich in die schwedische Landschaft und verbringen eine Woche mit dem Schreiben und Aufnehmen von Songs. Eine altbekannte Geschichte, die nach wie vor für überraschende Ergebnisse sorgt.

In diesem Fall waren es Mattias Areskog (Friska Viljor, Brothers Of End) und Mattias Hellberg, die nach Ruhe suchten. Hellberg hatte Anfang des Jahrtausends einen moderaten Erfolg mit countrylastigen Coverversionen, anschließend musizierte er mit Soundtrack Of Our Lives. Nun kehrt er zurück zu eher leisen Tönen.

Akustikgitarren nehmen eine zentrale Rolle ein, wobei auch Orgel, Mundharmonika, Bass und ein Sammelsurium an Geräuschen zum Einsatz kommen. Im Mittelpunkt stehen aber Hellbergs hohe, ruhige, traurig anmutende Stimme und dazu passende Texte. Hoffnung und Zuversicht vermittelt er jedenfalls nicht. "I feel like a shadow, like a black cloud man", erklärt er gleich im Opener. Das Bild einer nicht gerade fröhlichen Lebenseinstellung, das Hellberg im weiteren Verlauf weiter ausmalt.

"I have found a momentary peace of mind / and it's all because of you" singt er schon fast anklagend zum Schluss eines Songs mit dem bezeichnenden Titel "Blue", der im Wesentlichen mit langgezogenen Orgelnoten auskommt. Ein Lichtstrahl? Nicht wirklich, denn zu Beginn heißt es "You are like the ocean / with a million kind of waves / Sometimes it makes me seasick, cause it changes every day".

Schwierigkeiten offenbaren sich auch an anderer Stelle. "I think I love you more / Than I've ever done before / But I don't know what to do / To change our ways", beklagt Hellberg mit zittriger Stimme in "You Don't". "I was born into being alone / God didn't make us in pairs … and we will never be able to love”, singt er wenig später.

Einflüsse von anderen Bands und Stücken sind immer wieder herauszuhören. "Born Into Being Alone" besteht aus dem unverzerrten Riff aus "Zombie" von den Cranberries, davor kommt bei "Oh No" Neil Young in den Sinn. Wegen der Thematik und der bleischweren Stimmung erinnert Hellberg auch immer wieder an Sophia, besonders in "Blue" und am Anfang von "Nouvelle d'Amour". Doch zeigen sich Areskog und er einfallsreich. Etwa in "Like A Sun", das mit schiefen Jahrmarksgeräuschen aufwartet.

"High In The Lowlands" ist ein minimalistische Angelegenheit, die von einer morbiden Atmosphäre lebt. Was eben so entsteht, wenn man sich in die Abgeschiedenheit zurückzieht. Ein konsistentes Album, das zur späten Nachtstunde seine eigene Kraft entfaltet.

Trackliste

  1. 1. Black Cloud Man
  2. 2. Oh No
  3. 3. Blue
  4. 4. Hell
  5. 5. Nouvelle D'amour
  6. 6. You Don't
  7. 7. Born Into Being Alone
  8. 8. Like A Sun
  9. 9. Moon
  10. 10. Strange Winds
  11. 11. Over & Done

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