laut.de-Kritik

Hier regiert die Gitarrenmacht!

Review von

Sechs Jahre sind zwischen dem Debüt "Loaded Mental Cannon" und "Blowin' Up The Machine" vergangen. Soviel Zeit lassen sich normalerweise höchstens etablierte Acts, die für ihre Scheibe jahrelang auf Tour sind. Das kann man von Meldrum - trotz der langjährigen Erfahrung von Gitarristin Michelle Meldrum - nun wirklich nicht behaupten.

Faul war die mittlerweile zum Trio geschrumpfte Band trotzdem nicht, sondern eigentlich ständig irgendwo mit Black Label Society oder Motörhead unterwegs. Dank Lemmy - mit dem Sängerin Moa nun schon eine Zeit lang zusammen ist - bin auch ich auf die Mädels aufmerksam geworden. Kollege Cordas war mir da sechs Jahre voraus und hat schon dem Debüt euphorische vier Punkte gegeben. Die hat auch ihre zweite Scheibe mehr als verdient, denn die elf Songs auf "Blowin Up The Machine" knallen einfach nur fett aus den Speakern.

Nach einem kurzen Intro macht "Purge" klar, dass hier die Gitarrenmacht regiert. Michelle Meldrum hat die Scheibe auch produziert und lässt ihre Klampfe ordentlich braten. Moa Holmgren steuert dazu einen recht heiseren, aber charismatischen Gesang bei, mit "Exploited" sind das schon zwei bärenstarke Midtemponummern. "Down Your Throat" gibt in den Strophen richtig Gas, setzt im Chorus dafür auf fette Grooves. Fetter als im abschließenden "Bite The Pillow" groovt es aber auf keinem andern Song mehr.

Die Abwechslung macht den Reiz der Scheibe aber ebenfalls aus. Klingt "Scar" in der Strophe noch etwas zögerlich, überzeugt der Track spätestes im Refrain. Mit dem folgenden "Creme De La Creme" drosseln sie die Motoren fast schon in Doom-Bereiche herunter, aber Moas Gesang klingt so kraftvoll, wie bei kaum einem anderen Song. Dafür gibt es catchy Melodien und satte Rock'n'Roll-Riffs in "Hang 'Em" oder "Another Kind". Hier erinnert Moa mit ihrer tollen, variablen Stimme fast schon an Skin von Skunk Anansie.

"Miss Me When I'm Gone" ist zur Abwechslung mal wieder ne schnelle Nummer mit ordentlichem Drive aber nicht ganz so fetten Riffs. Dafür knarzt Lemmy durch den Hintergrund, ohne sich dabei sonderlich aufzuspielen. Apropos aufspielen: Man sollte nicht vergessen, dass hinter den Drums Strapping Young Lad-Koloss Gene Hoglan Platz genommen hat, der mit Michelle schon bei deren ersten Band Wargod die Geschwindigkeit vorgegeben hat.

Der rettet "Get Yours" aber auch nicht über das Mittelmaß hinaus. Irgendwie will das Teil nicht so recht zünden. Dafür gibt es mit "Get Me Outta Here" noch eine ganz nette Ballade die zwar auch nicht 100%ig zwingend ist, unterm Strich aber doch ein ausgesprochen starkes Album hinterlässt.

Trackliste

  1. 1. Purge
  2. 2. Down Your Throat
  3. 3. Scar
  4. 4. Creme De La Creme
  5. 5. Hang Em'
  6. 6. Miss Me When I'm Gone
  7. 7. Another Kind
  8. 8. Exploited
  9. 9. Get Yours
  10. 10. Get Me Outta Here
  11. 11. Bite The Pillow

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