laut.de-Kritik

Trotz Meshuggah-Anleihen klingen die Griechen sehr eigenständig.

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Wundert man sich als Redakteur normalerweise eher darüber, dass eine skandinavische Band ihre ersten Veröffentlichungen über Labels in Singapur, Malaysia oder sonstwo in Südostasien zu verzeichnen hat, sieht der Fall bei Mencea ein wenig anders aus. Dieses Mal ist es eine griechische Combo, die ihr Debüt über das norwegische Indie Recordings Label veröffentlicht.

Die Norweger haben sich in letzter Zeit ja eine ganze Reihe interessanter Bands geangelt. Mencea machen da keine Ausnahme. Mit "The Passage" legen sie jedenfalls einen Einstand nach Maß hin und bieten eine saubere Mischung aus technischem Thrash und melodischem Death Metal. Dass sich Produzent Daniel Bergstrand der Truppe angenommen hat, ist nicht weiter verwunderlich. Schließlich sind die Reminiszenzen zu Meshuggah immer wieder raus zu hören, ohne dass sie zu einer bloßen Kopie verkommen.

Ganz so komplex wie die Schweden, gehen die Griechen in der Rhythmik allerdings nicht zu Werke, sondern haben mit "Ardad" auch einen relativ straighten Song dabei, der schwer etwas von der Göteborg-Schule à la Dark Tranquillity und Soilwork hat. Obwohl man die Einflüsse der Hellenen immer wieder hört, sind sie doch bereits mit ihrem Debüt auf dem besten Weg, sich einen eigenständigen Sound anzueignen, auch wenn ein paar Melodien mehr nicht schaden könnten. "Curse The Damned" liefert schon einen ganz guter Ansatz mit offenen, akustischen Gitarrenakkorden, die aber leider zu sehr in den Hintergrund gemischt wurden.

So gut "Dark Matter, Energie Noir" auch sein mag, die Band hat doch mit zwei Mankos zu kämpfen: Zum einen haben sie mit Andy Giolmas leider keinen wirklich ausdrucksstarken oder flexiblen Shouter in ihren Reihen, der als Aushängeschild den Sound der Band maßgeblich prägen könnte. Zum Anderen verzichten sie bislang noch auf zwingende Melodien oder Ohrwürmer, die die Veröffentlichung zu einem herausragenden Album machen würden. Ob bewusst oder weil das Händchen dafür fehlt, wird sich im Laufe der Zeit zeigen.

Trackliste

  1. 1. The Passing
  2. 2. Ardad
  3. 3. Forbidden
  4. 4. Deep In The Under
  5. 5. The Holy Cast
  6. 6. Eminence
  7. 7. Curse Of The Damned
  8. 8. When Strife And Greed Collide

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