Porträt

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Moonspell

1989 gehts mit einer Band namens Morbid God los, die sich in Brandoa, Portugal zusammen findet und zunächst noch durch den Death und Black Metal rumpelt. Im Jahre '92 entschließen sich die Mitglieder allerdings, nachdem sie ein Demo eingeschrottet haben, den Namen in Moonspell zu ändern. Mit von der Partie sind inzwischen Sänger Langsuyar Tenebrarum Rex (aka Fernando Ribeiro), Mantus Iberius Daemonium (Gitarre), Tanngrisnir Imperator Ignis (Gitarre), Basser Tetragrammaton Tremendae Majestatis (aka Ares) und Nisroth de Occulta Fraternitatis (aka Miguel Gaspar) an den Drums.

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Da man als satanische Band entsprechend höher im Kurs steht, reizen die Portugiesen dieses Klischee voll und ganz aus und fahren damit auch ausgesprochen gut. Ihr erstes offizielles Lebenszeichen hört auf den Namen "Under The Moonspell" und kommt als EP über das kleine, französische Label Adipocere auf den Markt. Darauf ist auch schon Keyboarder Passionis (aka Pedro Paixão) zu hören. Allerdings verlieren die ganzen mystischen Pseudonyme schnell ihren Reiz und bald schon treten sie unter ihren wahren Namen in Erscheinung.

Ganz so weit ist es mit der '95er Veröffentlichung "Wolfheart" bei Century Media allerdings noch nicht. Zusammen mit Ex-Despair/Grip Inc.-Gitarrist und Produzent Waldemar Sorychta nehmen sie das Album in den Woodhouse Studios in Dortmund auf. Allerdings beginnt auch hier der Verkauf eher schleppend, nach einer Tour mit Tiamat und Morbid Angel sieht die Sache aber schon besser aus. Derweil stellt sich jedoch heraus, das mit den beiden alten Gitarristen nicht mehr viel zu holen ist und Ersatz her muss. Anstatt aber zwei Gitarristen ins Boot zu holen, greifen sich Moonspell einfach nur Ricardo Amorim, der seinen Job mehr als nur adäquat erledigt. Anschließend legen sie die Scheibe als Digipack neu auf und setzen davon in windeseile schlappe 50.000 Einheiten ab.

Bevor Moonspell wieder ins Studio gehen um "Irreligious" einzuspielen, treten die Jungs noch auf ein paar Festivals in Osteuropa, unter anderem mit Kreator und Testament, auf. Auch während der Aufnahmen spielen Moonspell mehrere Konzerte. Zur Veröffentlichung der Scheibe in Portugal treten sie vor 3000 Leuten auf, was dermaßen beeindruckend ist, dass sogar die Schnarchtassen von VIVA ein Special über die Band machen. In Deutschland gelingt der Einstieg in die Top 50, wo sie sich drei Wochen lang halten können.

Touren mit Samael und Type O Negative folgen und schließlich machen sie sich an die Vorproduktion zu "Sin/Pecado". Doch es kommt zu massivem Zoff innerhalb der Band, der darin gipfelt, dass Ares gefeuert und durch Sergio Crestana ersetzt wird. Zwar gehen die Streitereien gerichtlich weiter, trotzdem lassen sich die Portugiesen nicht aus der Ruhe bringen und spielen wieder mal in Osteuropa und auch auf dem Dynamo Festival. Zwischendrin stehen sie sogar mal vor Manowar und KISS auf der Bühne.

Moonspell - Extinct
Moonspell Extinct
Düsterromantischer Penny Dreadful-Score.
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"Sin/Pecado", das im Januar '98 auf den Markt kommt, wird eher zwiespältig aufgenommen, da viele, genau wie bei Paradise Lost, die Annäherung an Depeche Mode-artige Songs nicht mitmachen wollen. Das zeigt sich vor allem auf den Touren mit Anathema und Therion, auf denen sich die Fans der Band gegenüber sehr zurückhaltend zeigen.

Wie bei allen Bands mit stilistischem Wechsel verliert man den einen oder anderen Fan und gewinnt neue dazu. Auch "The Butterfly Effect" fährt eine ähnliche Schiene wie "Sin/Pecado", klingt aber alles in allem ausgereifter, als der '98er Output. Mit In Flames folgt eine Co-Headliner Tour durch Amerika, die wie erwartet sehr erfolgreich ist. 2000 verläuft für Moonspell, bis auf einige Dates mit Kreator und Katatonia im Frühjahr, eher ruhig, doch im Sommer 2001 erscheint mit "Darkness And Hope" bereits der fünfte Longplayer. Dieses von Hiili Hiilesmaa (u.a. HIM, Sentenced) produzierte Album vereinet endlich wieder Fans und Kritiker, was vor allem daran liegen dürfte, dass sich die Portugiesen eher auf ihre Wurzeln besonnen haben und ein astreines Gothic Metal-Album abliefern.

Nach einigen US-Dates mit Lacuna Coil gehen sie zusammen mit Flowing Tears und Tiamat auf Europatour und ernten auch live durchweg positive Resonanzen. Nach der Rückkehr machen sie sich umgehend an die Arbeiten zu ihrem nächsten Album. Die Probleme mit Bassisten halten an, und für die Aufnahmen von "The Antidote", die wieder in Finnland mit Hiili stattfinden, steht ihnen Amorphis-Vierstringer Niclas Etelävuori zur Verfügung.

Das wirklich außergewöhnliche an "The Antidote" ist, dass der junge portugiesische Autor José Luís Peixoto zu sämtlichen Lyrics des Albums Kurzgeschichten verfasst hat, die sie in Form einer Novelle in Portugal als limitiertes Digibook mit der CD veröffentlichen. Für den europäischen Markt gibt es eine englische Übersetzung der Novelle, die als Multimedia-Feature mit einigem Video-Material als Bonus der CD beigefügt sind.

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  • 31 Okt.
    Berlin
    Astra Kulturhaus
  • 2 Nov.
    Leipzig
    Hellraiser-Darkland
  • 3 Nov.
    Köln
    Live Music Hall
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Im Juni holen sie sich Aires Pereira als Aushilfsbasser in die Reihen und gehen mit ihm zusammen in die Staaten, um dort die Gegend mit Type O Negative und Cradle Of Filth unsicher zu machen. In Europa betreten sie die Bühnen zusammen mit Lacuna Coil, Poisonblack und dem In Flames-Ableger Passenger, ehe sie erneut nach Amerika zurückkehren, um dort mit Opeth aufzutreten. Der Deal mit Century Media ist ausgelaufen und schon im April 2004 machen sich Moonspell daran, ein paar Songs aufzunehmen, mit denen sie sich auf Labelsuche begeben.

Neben ein paar Gastbeiträgen veröffentlicht Sänger Fernando in dieser Zeit nicht nur seine zweite Sammlung an Gedichten, sondern betätigt sich auch als Übersetzer der fiktiven Biography des amerikanischen Horrorautors H.P.Lovecraft. Im Moonspell-Lager starten derweil die Arbeiten an einer DVD, welche das Material eines Gigs in Katowice, Polen zeigen soll. Auch tritt der portugiesische Choreograph Rui Lopez Graca mit der Bitte an Moonspell heran, doch die Musik für ein modernes Tanzstück zu komponieren. Das Stück feiert im Januar 2005 in Lissabon Premiere.

Mit Cradle Of Filth und The Haunted touren sie durch Europa, ehe es einmal mehr mit Waldemar Sorychta ins Studio geht, um dort das neue Album aufzunehmen. Inzwischen stehen sie bei SPV unter Vertrag, wo Ende April 2006 Memorial erscheint. Darauf besinnen sich die Portugiesen wieder auf ihre Wurzeln und zeigen sich düster, aber auch relativ heavy.

Die ersten Einzelgigs, u.a. auf dem Summer Breeze 2006, stehen, und eine Tour ist in Planung. Im September sind sie im Baltikum mit Embraze unterwegs und setzen danach mit Katatonia und Daylight Dies in die Staaten über, ehe sie Europa mit Napalm Death, Behemoth, Darkside und Dew-Scented beackern.

Anfang Oktober überraschen Moonspell mit der "Under Satanae"-Scheibe, auf der sich die Songs von "Anno Satanae", "Under The Moonspell" und den Track "Serpent Angel" aus Morbid God-Zeiten neu eingespielt haben. Als Gastsängerin ist Carmen Susana Simöes von Aenima und Poetry Of Shadows dabei.

Doch auch was neue Songs angeht, sind die Portugiesen nicht faul. Schon Mitte Mai legen sie mit "Night Eternal" nach und wetzen die Scharte, die sie sich mit "Memorial" geleistet haben, wieder einigermaßen aus. Nachdem sie im Sommer auf diversen Festivals unterwegs sind, startet im Dezember die Europatour. Passend dazu legen sie mit "Lusitanian Metal" ihre erste DVD vor, die tonnenweise Livematerial aus vergangenen Zeiten bereit hält.

Für das nächste Studiorelease überlegen sich Moonspell etwas Besonderes: Im Doppelpack veröffentlichen sie "Alpha Noir / Omega White". "Alpha Noir" entpuppt sich als räudiger Metal-Batzen. Sein Zwilling "Omega White" suhlt sich dagegen in goth-psychedelischer, schwermütiger Düster-Romantik. Anschließend stehen einige ausgewählte Akustikgigs auf dem Programm, unter anderem auf dem W:O:A 2012.

Drei Jahre später steht mit "Extinct" der Nachfolger an. Ruhiges und Brutales vereinigen die Portugiesen nun wieder in perfekter Symbiose. "Extinct" ist gewissermaßen das mächtige Königskind, das erfolgreich aus dem Schatten seiner Eltern "Aplha Noir" und "Omega White" tritt. Musikalisch pendeln Moonspell zwischen Orphaned Land, Amorphis und Metallica. Besonders deren "S&M" scheinen sie sich zu Herzen genommen haben. Abgemischt und produziert von Jens Bogren (Opeth, Katatonia) bleiben auch soundtechnisch keine Wünsche offen.

News

Alben

Moonspell - Extinct: Album-Cover
  • Leserwertung: 4 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2015 Extinct

Kritik von Manuel Berger

Düsterromantischer Penny Dreadful-Score. (0 Kommentare)

Moonspell - Alpha Noir: Album-Cover
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  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2012 Alpha Noir

Kritik von Ulf Kubanke

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Fotogalerien

Metalfest Loreley 2012 Düstern bei Sonnenschein nur wenig.

Düstern bei Sonnenschein nur wenig., Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Düstern bei Sonnenschein nur wenig., Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: ) Düstern bei Sonnenschein nur wenig., Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: ) Düstern bei Sonnenschein nur wenig., Metalfest Loreley 2012 | © laut.de (Fotograf: )

Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal.

Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl) Routiniert und auch engagierter, als das letzte Mal., Moonspell auf dem Summer Breeze 2009 | © laut.de (Fotograf: Thomas Kohl)

Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam.

Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Wirken mit Kajal nicht unbedingt evil aber sind unterhaltsam., Moonspell auf dem Summer Breeze 2006 | © laut.de (Fotograf: Michael Edele)

Termine

Do 31.10.2024 Berlin (Astra Kulturhaus)
Sa 02.11.2024 Leipzig (Hellraiser-Darkland)
So 03.11.2024 Köln (Live Music Hall)
Do 07.11.2024 München (Backstage)
Di 19.11.2024 Lindau (Club Vaudeville)
Alle Termine ohne Gewähr

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