laut.de-Kritik

Elektro-Pop-Punk mit absurd komischen Lyrics.

Review von

Das Duo Motormark ist mit seinem zweiten Longplayer "Chrome Tape" drauf und dran, zum nächsten großen Ding zu werden. Minimalistischer Drei-Akkord-Punkdrive verbindet sich bei den beiden Schotten mit schnörkelloser Trommelarbeit aus dem Drumcomputer und einer guten Portion Mitsing-Pop-Feeling zu einem energetischen Dauerbrenner, der über die volle Spielzeit ohne Durchhänger rockt. Absurd komische Lyrics mit Biss lassen einen die Mundwinkel mehr als einmal zu einem breiten Grinsen verziehen. Eine Platte, die Freude macht.

Jane Motoro und Marko Poloroid sind direkt und unverblümt. Bis vor kurzem noch Labelbetreiber und Manager in zwei Personen und in einem vollbepackten Mini durch die Lande ziehend, hat sich die Band ihre unbekümmerte Frische auch auf "Chrome Tape" bewahrt. Nichts wirkt hier gekünstelt oder um des Erfolges Willen hingebogen. Die zwei rocken in bester Berurier Noir-Tradition mit Gitarre, Bass und Drumcomputer einfach drauf los. Im Gegensatz zur französischen Punklegende scheinen Motormark aber auch dem Pop nicht abgeneigt zu sein.

Über die drei Standard-Chords, mit denen Punk die ganze Welt eroberte, legen Jane Motoro und Marko Poloroid ihre melodischen Stimmen und hauchen so selbst aggressiv rausgeschrienen Songs wie "We Are The Public" eine gute Portion Pop ein. Entstand der erste Motormark-Longplayer noch in einer eintägigen Gewaltsession, so haben sie sich für "Chrome Tape" mehr Zeit gelassen und sich dazu gleich noch Verstärkung ins Studio geladen. Richard Norris, mit Joe Strummer und Psychic TV bereits einschlägig vorbelastet, programmierte zusammen mit The Droyds-Mann Andy Chatterley die elektronischen Gerätschaften.

Rocken die ersten zehn Songs in Peaches-Manier straight durch, so schlagen Motormark mit den letzten beiden Songs des Albums vorsichtig psychedelische Klänge an, die man nach dem vorhergehenden Powertrip nicht unbedingt erwartet hatte. Eines ist nach "Chrome Tape" allerdings gewiss: das schottische Duo rockt kräftig nach vorne, ist erfrischend spontan und alles andere als leicht auszurechnen. Grund genug also, den beiden Schotten mit ihren extrovertierten Kostümen bei nächstbester Gelegenheit im Club eine Chance zu geben.

Trackliste

  1. 1. We Are The Public
  2. 2. I'm About To Do Something (That I'm Gonna Regret)
  3. 3. Blame
  4. 4. Eat Drink Sleep Think
  5. 5. You're All Talk
  6. 6. Hold Your Tongue
  7. 7. God Only Knows
  8. 8. The Beat
  9. 9. That's What You Say When You Want Me To Kill You
  10. 10. We Don't Need To Show You How To
  11. 11. Anti Me
  12. 12. Flow Chart

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