Porträt

laut.de-Biographie

Mustasch

Was macht eine Band, wenn sie merkt, dass sich die musikalische Ausrichtung nach und nach vollkommen von ihren Wurzeln entfernt? Ganz klar, sie ändert den Namen und macht einfach mit dem Stil weiter, dem sie fortan frönen will.

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Genauso läuft es 1998 im schwedischen Göteborg, als sich Sänger/Gitarrist Ralph 'Lennart' Gyllenhammar, Klampfer Hannes Hansson, Basser Mats 'Stam' Johansson und Drummer Mats 'Dojan' Hansson unter dem Banner Mustasch neu formieren. Genau diese Besetzung war Anfang der 90er schon als Punkband Grindstone unterwegs. Als die sich '95 auflösen, übernimmt Ralph den verwaisten Gesangsposten bei B-Thong, da sich deren Sänger Tony Jelencovich davon gemacht hat, um Transport League zu gründen.

Ein Album später sind B-Thong Geschichte, und Ralph kontaktiert seine alten Jungs, um Mustasch zu gründen. Auf der Insel Orust ziehen sie sich auf eine Farm zurück und proben was das Zeug hält. Die dabei entstehenden Demos landen auf allen möglichen Samplern, und auch ihre Kumpels von The Soundtrack Of Our Lives pushen die Jungs wo es geht, indem sie sich überall in Mustasch-Shirts sehen lassen. Das führt dazu, dass die Band letztendlich beim EMI-Sublabel Majesty landet und 2001 die EP "The True Sound Of The New West" veröffentlicht.

Schon kurz zuvor spielen sie in einem Werbespot für Toyota mit, haben aber immer noch keinen vor der Tür stehen. Schnell tauchen die ersten sich vor Lob überschlagenden Reviews auf, in denen Mustasch als Mischung aus Black Sabbath und The Cult beschrieben werden. Die Lobeslieder reißen auch beim ein Jahr später erscheinenden "Above All"-Album nicht ab. Erstmals spielen sie nicht nur in Skandinavien, sondern ziehen mit Gluecifer und Rose Tattoo auch durch Deutschland. Im heimischen Schweden werden sie sogar für den Grammy nominiert und sahnen auch sonst mächtig ab.

Mit dem Rammstein-Produzenten Jacob Hellner geht es 2003 wieder ins Studio, wo sie "Ratsafari" aufnehmen. Die Scheibe erscheint September. Nachdem sie als Headliner durch Teile Europas ziehen, eröffnen sie für Motörhead auf deren Deutschland-Gigs. Obwohl die Erfolge schon ganz beachtlich sind, wollen sie für ihr nächstes Album wieder deutlich back to the roots gehen und verschanzen sich wochenlang im Proberaum, um an neuen Songs zu basteln.

Die kommen Anfang Juni 2005 unter dem Titel "Powerhouse" in Schweden raus. Dem deutschen Publikum werden sie aus unersichtlichen Gründen ein ganzes Jahr lang vorenthalten. Zu der Zeit hat sich die Band schon von EMI verabschiedet und beim Independent Label Bohus Entertainment unterschrieben. Dort erscheint im Mai 2006 die EP "Parasite", die direkt wieder in den schwedischen Charts landet. Doch auch bei diesem Label hält es die Stoner Rocker nicht lange, und so kommt ein Deal mit Regain Records zustande.

Mitte Mai 2007 veröffentlichen sie den vierten Streich mit dem zynischen Titel "Latest Version Of The Truth". Allerdings nimmt der Enthusiasmus für Streicher und Keyboards stellenweise Überhand und den Songs somit die Durchschlagskraft. In Schweden erzielen sie dennoch die höchste Chartsplatzierung und sahnen dieses Mal tatsächlich einen Grammy ab. Um die Zeit bei der EMI abzuarbeiten, erscheint im März 2008 die Best-Of "Lowlife Highlights" und Ende des Jahres die DVD "In The Night - Live In Gothenburg".

Im Sommer 2008 kommt es schließlich zum ersten Besetzungswechsel innerhalb der Band, denn Gitarrist Hannes gibt seinen Job an David Johannesson ab. Der gibt seinen Einstand auf der Tour mit Die Apokalyptischen Reiter durch Europa. Das neue, selbstbetitelte Album liegt in Schweden bereits im September 2009 in den Regalen. Deutschland muss noch bis Anfang Januar 2010 warten, ehe Nuclear Blast "Mustasch" auflegen.

2009 ist auch Drummer Mats aus gesundheitlichen Gründen Geschichte. Seinen Platz nimmt Danne McKenzie ein, der bereits hin und wieder vertritt, sich 2011 aber wieder verabschiedet. Die EMI kassiert 2009 noch mit der zweiten Best Of namens "Singles A's & B's" ab. 2012 wird Jejo Perkovic (Ex-Candlemass) als fester, neuer Drummer vorgestellt. Diesen wiederum ersetzt 2015 Robban Bäck (u.a. Ex-Sabaton). Er spielt auch das 2018 veröffentlichte Album "Silent Killer" ein. In der Zwischenzeit erscheinen in schöner Regelmäßigkeit neue Studioalben.

2021 folgt die dritte EP der Bandgeschichte "A Final Warning – Chapter One" mit sechs Songs. Im Februar 2023 dann der Paukenschlag: Sänger und Gitarrist Ralf Gyllenhammar bleibt als einziger zurück. "David Johannesson, Robban Bäck und Stam Johansson haben beschlossen, Mustasch zu verlassen, um andere Karrieremöglichkeiten zu verfolgen. Wir möchten all unseren Fans, Freunden und Familien für diese Jahre danken", heißt es u.a. in einem Facebook-Statement.

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  • Mustasch

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    http://www.mustasch.net/
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