Porträt

laut.de-Biographie

My Robot Friend

Dass die Maschinen Schritt für Schritt die Herrschaft über uns Menschen übernehmen, ist hinlänglich bekannt. Aktuell marschieren sie gerade im Musikbusiness und nehmen dort im Besonderen die Elektro-Szene ein.

My Robot Friend - Dial 0
My Robot Friend Dial 0
Synthiepop mit infektiösen Grooves.
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Genau wie Kraftwerk damals in Düsseldorf musste vor kurzem in New York ein menschliches Wesen plötzlich "Ich bin ein Roboter" sagen. Ein New Yorker Musiker - der im Akustik-Trio Princess sanft die Gitarre, die Violine und den Bass angeschlagen hatte, bis einer der Mitglieder doch lieber zum professionellen Tanz wechselte - wurde übel von einem Roboter in die Mangel genommen und schließlich komplett von ihm vereinnahmt.

Dieser Roboter hört nun auf den Namen Howard Robot und macht mit Hilfe allerlei Maschinen einen verrückten Sound, der sich von Rockabilly bis zu Disco-Punk an allen erdenklichen (menschlichen) Genres bedient, meistens aber als zeitgemäße Elektro-Clash-Version von Kraftwerk oder Devo mit einer gehörigen Portion Pop-Verständnis durchgeht.

Neben "anderen Robotern" (Howard Robot) wie Britney Spears oder dem angeblich aus Japan stammenden Unterhaltungs-Roboter Cher versucht er das Pop-Biz zu erklimmen. Dazu muss natürlich zuerst der Gipfel seiner eigenen Szene genommen werden.

Mit der grandiosen Pet Shop Boys-Parodie "We're The Pet Shop Boys" gelingt ihm da schon ein ganz guter Start. Selbst Neil Tennant und Chris Lowe themselves zeigen sich begeistert und covern den Song auf der B-Seite ihrer Single "Miracels". Die Zeichen stehen also mehr als gut für Howard Robot, und er veröffentlicht neben seinen zwei EPs auf Zombie Nations Deklathon Label auch eine EP auf seinem eigenen Label Poptronix. Der Siegeszug geht weiter, als seine Songs auf Compilations von Labels wie Mute, Ladomat, Soundslike oder Ministry Of Sounds auftauchen und Größen wie Matmos, Steril oder Zombie Nation sich zu Remixen hinreißen lassen.

Mit Live-Auftritten macht er sich weitere humane Freunde. Dort tanzt Howard Robot wild umher und gibt die Show praktisch komplett an sein Roboter-Aussehen ab. Die Diskokugel kann vom Club dann ausgeschaltet werden, denn Robot sieht aus wie ein wandelnder Weihnachtsmann mit allerlei leuchtendem Etwas. Sein Äußeres wurde angeblich extra dafür gebaut, um Liebe zu machen ... und damit er zur eigenen Sicherheit auf den Straßen gut sichtbar ist.

Für sein im November 2004 erscheinendes Debüt-Album hat My Robot Friend natürlich ausschließlich mit Maschinen zusammengearbeitet. Die Elektro-Welt liegt jedenfalls dem Roboter zu Füßen. Bleibt abzuwarten, ob er den Rest der Menschheit einst auch kontrollieren wird. Howard Robot meint dazu treffend: "There's a message that I send – I'll be here to the end."

Ein Jahr nach der Veröffentlichung seines Debüts unterschreibt Howard Robot einen Plattenvertrag beim schottischen Label Soma Records. Sein zweites Albun "Dial 0" erscheint im Frühjahr 2006 und beinhaltet eine Reihe von Gastauftritten: Zombie Nation, Antony Hegarty, Crasta Yo, Autojulie3000 sowie Jay Kauffman. So richtig maschinell will die Welt von My Robot Friend jetzt auch nicht mehr erscheinen.

Alben

My Robot Friend - Dial 0: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2006 Dial 0

Kritik von Gregory Britsch

Synthiepop mit infektiösen Grooves. (0 Kommentare)

Surftipps

  • My Robot Friend

    Offizielle Seite. Schön bunt, aber alles da.

    http://www.myrobotfriend.com
  • Proptronix Records

    Hier veröffentlichen My Robot Friend ihre Platten.

    http://www.proptronix.com

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