laut.de-Kritik

Kleine Weisheiten an alle Menschen in der Welt

Review von

Kompliment, endlich mal wieder ein richtig cooles Hip Hop Album! Mit seinem dritten Album "I Am" verwirklicht Nas sein Versprechen, sich wieder ein Stück von der breiten Masse zu entfernen. Klar merkt man, daß das Album stark am Mainstream orientiert ist, es soll wohl eine Mittelweg zwischen Verkaufszahlen und gutem Hip Hop sein.

Am Beginn klingen einem erst mal ein paar wohlbekannte Melodien ins Ohr, alte Hits des Rappers. Darauf folgt allerlei Neues, aber zum Teil mit altem Inhalt. Nas war früher viel daran gelegen, in Worten auszudrücken, was wirklich auf der Straße oder im Ghetto abgeht, ohne sich dadurch ins Rampenlicht zu stellen. Heute steht er im Mittelpunkt der Medien, aber ich denke er hat trotzdem ein Stück weit zu dem zurückgefunden, was ihm früher wichtig war, seine eigenen kleinen Weisheiten an alle Menschen in der Welt zu richten.

Sicherlich wird die eine oder andere Auskopplung aus dem Album ein Hit werden. Für Abwechslung ist reichlich gesorgt. Das Lied "You Won't See Me Tonight" mit Aaliyah bringt etwas softere Stimmung in die CD, während "Hate Me Now" feat. Puff Daddy mit dem Carmina Burana-Sample wohl ziemlich auf Verkaufszahlen ausgelegt ist. Es ist wirklich nicht einfach, ein Album zu produzieren, das Erfolg erntet und sich dabei aber auch von dem abhebt, was alle anderen machen. Doch ich denke, hier ist es bestmöglich gelungen.

Trackliste

  1. 1. Album Intro
  2. 2. N.Y. State Of Mind Pt. 2
  3. 3. Hate Me Now - (featuring Puff Daddy)
  4. 4. Small World
  5. 5. Favor For A Favor
  6. 6. We Will Survive
  7. 7. Ghetto Prisoners
  8. 8. You Won't See Me Tonight - (featuring Aaliyah)
  9. 9. I Want To Talk To You
  10. 10. Dr. Knockboot
  11. 11. Life Is What You Make It
  12. 12. Big Things
  13. 13. Nas Is Like
  14. 14. K-I-SS-I-N-G
  15. 15. Money Is My Bitch
  16. 16. Undying Love

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2 Kommentare mit 3 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    Das Album hat damals ernsthaft 4 Sterne bekommen? Und die User haben sogar 5/5 vergeben?
    Nach Nastradamus definitiv sein schwächstes Werk, 2/5.

  • Vor 4 Jahren

    Sehr bedauerlich, dass damals wegen des Leaks nicht das geplante Doppelalbum "I Am...The Autobiography" erschien. Das stattdessen erschienene Album beginnt trotz Puffy sehr stark, lässt in der zweiten Hälfte aber stellenweise erheblich nach und wirkt generell etwas zusammengewürfelt. Würde man die 4 schwächsten Nummern ("Dr. Knockboot", "Big Things", "K-I-SS-I-N-G", "Money Is My Bitch") streichen und durch die besten von "Nastradamus" ersetzen ("Life We Chose", "Project Windows", "Come Get Me", "Last Words") und die Reihenfolge etwas ändern, hätte man aber ein richtig starkes 99er Nas-Album.

    Habe mich die letzten Tage mal wieder chronologisch durch Nas' Diskografie gehört und dabei gemerkt, wie viel Potential er in dieser Phase liegen gelassen hat. Aber auch Alben aus dem letzten Jahrzehnt sind unterschätzt, insbesondere das unbetitelte 2008er Album sollte heute, wo Kendrick und Common für ihren politischen Rap hochgelobt werden, deutlich mehr Anklang finden. Finde da auch die Beats gar nicht so übel, wie oft behauptet wird. Nas' Beatgeschmack ist zwar unkonventionell, aber dadurch auch irgendwie zeitlos.

    Auch wenn es absurd klingen mag, aber Nas nach "Illmatic" wird teilweise brutal unterschätzt.

    • Vor 4 Jahren

      Stillmatic ist auch hammer, sogar größtenteils gute Beats :o

    • Vor 4 Jahren

      "Stillmatic" finde ich auch ganz groß bis auf ein, zwei durchschnittliche Nummern gegen Ende und "Braveheart Party". Letzterer ist doch angeblich sogar auf Mary J. Bliges Wunsch von späteren Auflagen gestrichen worden. :D Irgendwie hat Nas regelmäßig mindestens eine Nummer bei, die das Niveau kurzzeitig in den Keller zieht und richtig nervt.

    • Vor 4 Jahren

      Volle Zustimmung, I Am und Nastradamus hätten ein sehr gutes Album zusammen ergeben. Stillmatic ist nach illmatic5und it was written sein bestes. Gods Son - wenn auch ziemlich poppig - habe ich auch gerne gehört. Street Disciple hätte auf eine CD gekürzt werden müssen und Hiphop is dead war für die damalige Zeit auch kein schlechtes Album.