Der jamaikanische Sänger Desmond Dekker erlag gestern in seinem Haus in England einem Herzinfarkt. Die Ska-Legende wurde 64 Jahre alt.

London (mis) - Eine Woche, nachdem er von einer Tournee nach England zurück kehrte, erlitt der Sänger Desmond Dekker am gestrigen Donnerstag in seinem Haus im britischen Surrey einen Herzinfarkt. Dekker wurde 64 Jahre alt. Nach Angaben seines Managers habe es keine Anzeichen für den plötzlichen Tod gegeben.

Dekker, der am 16. Juli 1941 unter dem Namen Desmond Dacres in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston geboren wurde, galt als Pionier des Ska-Genres. In seiner Jugend arbeitete er gemeinsam mit Bob Marley als Schweißer in Kingston und nahm Anfang der 60er Jahre wie auch Toots & The Maytals oder Laurel Aitken an Gesangswettbewerben teil. 1963 veröffentlichte er seine erste Single "Honour Your Father And Mother" und etablierte sich gemeinsam mit seiner Backing Group The Aces als beliebter Single-Künstler, der über 20 Nummer 1-Platzierungen feierte.

Darunter auch sein wohl größter Hit "The Israelites" von 1968, das als erstes Reggae-Stück an die Spitze der englischen Charts kletterte und fünf Millionen Kopien absetzte. Weitere Hits landet er mit "007 (Shanty Town)", "It Mek" und dem Jimmy Cliff-Song "You Can Get It If You Really Want". In den 70er Jahren zieht es Dekker nach dem Vorbild Aitkens nach England, sein Stern sinkt jedoch nach dem Tod des legendären Produzenten Leslie Kong 1971.

Im Zuge des Ska-Revivals um das 2 Tone-Label (Madness, The Specials) Ende der 70er veröffentlicht er das Album "Black & Dekker", dem allerdings kein Erfolg beschieden ist. 1984 muss Dekker sogar Bankrott erklären. Im Jahre 1993 veröffentlichte der Sänger zusammen mit vier Mitgliedern der Originalbesetzung der Specials das Album "King of Kings". Seither tourte Dekker unermüdlich und fand stets ein neues interessiertes Publikum unter nachgewachsenen Reggae- und Ska-Fans. Der jamaikanische Sänger war geschieden und hinterlässt einen Sohn und eine Tochter.

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