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Esc:talopram

Wo wir gerade im entsprechenden Fahrwasser dümpeln: "Wer so meine Vorbilder sind, muss ich dir, glaub' ich nicht verraten, da kam bisher jeder von alleine drauf", schreibt VÆIN. Ja, das denke ich auch, nachdem ich mir sein Album "Esc:talopram" angehört habe. Macht ihr das ruhig auch mal:

Mir persönlich fehlt da zwar ein bisschen Abwechslung, Vortrag und Thematik gestalten sich über die Spielzeit etwas arg einheitlich. Vielleicht hätten zehn, elf Tracks auch einfach gereicht. Doch grundsätzlich spricht mich das (wenig überraschenderweise) doch sehr an.

Noch ein paar erklärende Worte vom Urheber? "Was die teils seltsamen Titel der Tracks angeht: einige basieren lose auf dem 'Dictionary of Obscure Sorrows', sind also Versuche, die jeweils beschriebenen Gefühle zu vergeschichtlichen, zu polieren und auszustellen. Die zwei Features sind nahe Freunde von mir, die so nett waren, mir ihre Talente zu leihen, genauso wie meine Freundin, die auf Basis einer Idee von mir das Artwork beigesteuert hat."

VÆIN, Anfang zwanzig, lebt in Augsburg, hat vor diesem Ding gerade einmal eine EP namens "Angstkerker" und drei Einzeltracks veröffentlicht, und trotzdem begegnen einem da laufend alte Bekannte. Mix und Master zu "Esc:talopram" verantwortet zum Beispiel Wiesel ("Schlingpflanzen"-Remix, anyone?), und VÆINs Neujahrsansprache zum "Jahresbeginn" 2020 war, Eigenauskunft, auch "nur minimal von Private Pauls Statusbericht inspiriert".

Okay, ihr ahnt, wo diese Reise hingeht. Da VÆIN versprochen hat, am nächsten Release nicht (wie an diesem) über zwei Jahre herumzubasteln, dafür dann auch auf Beats zurückgreifen will, bei denen die Nutzungsrechte nicht ... nun, ja, nennen wir es "schwammig" sind, und sie zudem auch im Hause Vinyl Digital finden, dass das ein interessanter Künstler ist: Behalten wir den vielleicht einfach mal im Auge.

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