Alle Jahre wieder: Frei.Wild werden nominiert, Jennifer Rostock empören sich.
Berlin (mab) - Eigentlich schon lange überfällig, dass die Frei.Wild-Hater aus ihren Löchern gekrochen kommen. Immerhin liegt schon über zwei Wochen zurück, dass die Phono-Akademie die Nominierung der Südtiroler für einen Echo 2014 bestätigte. Die Verantwortlichen gründeten extra einen Ethikrat, der ihre Entscheidung moralisch absichern sollte. Was er auch tat: Frei.Wild und ihre Texte erschienen dem Gremium unbedenklich.
Jennifer Rostock-Bassist Christoph Deckert reicht das allerdings nicht. Auf Facebook rief er nun im Namen seiner Band zum Boykott der Veranstaltung auf:
"Ich möchte in keiner medialen Berichterstattung rund um die Preisverleihung auf Augenhöhe mit dieser Band erscheinen. Wir tolerieren nicht, dass diese Form von reaktionärer Nationaltümelei als ganz selbstverständlich in der Mitte der Gesellschaft akzeptiert wird."
Er verstehe außerdem nicht, wie die Echo-Macher nach den Protesten im letzten Jahr eine erneute Nominierung dieser "allseits beliebten blut- und bodenneutralen tiroler Partisanenkapelle" (sic) überhaupt in Erwägung ziehen konnten.
Zudem empört sich Decker, Philipp Burger und Co. haben sich die letztjährige Nominierung zunutze gemacht, um den Preis zu verhöhnen und ihre Opferrolle zu manifestieren. Etwas seltsam mutet es da an, wenn der Bassist zwei Sätze weiter über den Echo selbst herzieht. Von "schmierigen Laudationes" und "Freifusel" ist beispielsweise die Rede.
Geringe Erfolgsaussichten für einen Boykott
Jennifer Rostock machten 2013 Schlagzeilen, weil sie Fans mit Böhse Onkelz-Shirts ihres Konzertes verwiesen hatten und daraufhin im Internet auch gegen Frei.Wild schossen. Dass die Band mit ihrem Echo-Boykott sonderlich weit kommen wird, steht jedoch eher nicht zu erwarten. Immerhin zählen sie nicht einmal zum Kreis der Nominierten.
Die gleiche Wirkung wie sie im letzten Jahr Kraftklub und MIA. hatten, werden die Berliner demnach wohl nicht erzielen. Dass Frei.Wilds Kategoriekollegen In Extremo, Schandmaul, Scorpions sowie die Sportfreunde Stiller zurücktreten könnten, erscheint momentan doch eher unwahrscheinlich.
Hilfloses Gebaren der Organisatoren
Zugegeben, die willkürlich und fast hilflos anmutenden Aktionen der offiziellen Stellen muten tatsächlich etwas seltsam an. Schon 2013 standen die Organisatoren nicht zu ihrer ursprünglichen Entscheidung. Nachdem sie die Nominierung Frei.Wilds zunächst verteidigten, gaben sie später dem Druck von außen nach und zogen sie schließlich zurück. 2014 stehen die Uhren wieder auf Null. Das Urteil vom Jahr zuvor spielt plötzlich keine Rolle mehr.
Ein Feindbild genügt
Vielleicht liegt es ja am Comeback der Böhsen Onkelz. Das Original ist zurück und ein Feindbild wahrlich genug. Aber warum tauchen Frei.Wild erneut in der Kategorie "Rock National" auf? Seit wann gehört Südtirol zu Deutschland? Böse Zungen werfen hier vielleicht die Frage in den Raum, wer denn hier eigentlich die Nazis sind. Würde die Jury die Grenzen korrekt ziehen, würde das andere Problem vermutlich gleich mitverschwinden. Eventuell im nächsten Jahr.
28 Kommentare mit 62 Antworten
ich hab das vor 2 wochen schon gepostet. aber bis auf sodi und berber hats keine reaktion gezogen
kann ich gar nicht verstehen, dabei sind jr doch so relevant .
ALERTA!!!1 ANTI-FACISTA!!!
wie nennt man eigentlich diese krankheit an der jennifer und joe leiden?
Überempfindlichkeit vielleicht?
eh latte, nu gibts ja die onkelz wieder, sind fw bald sowieso geschichte.
das ist schlicht naivität ... die haben irgendwann mal nebenbei was von freiwild und rechts gehört von irgendwelchen kniggrigen pseudo-moralisten der gleichen sorte derer die hafti als antisemiten bezeichnen und sind dann ohne sich auch nur ein bisschen näher damit zu beschäftigen auf den zug aufgesprungen... weniger aus eigener überzeugung als vielmehr um sich auf ekelhafte weise an diese leute anzubiedern die sie fälschlicherweise für die heiligen halten... klarer fall
Boykott-Tourette!
"Dass Frei.Wilds Kategoriekollegen In Extremo, Schandmaul, Scorpions sowie die Sportfreunde Stiller zurücktreten könnten, erscheint momentan doch eher unwahrscheinlich." Schaaaaade. Man könnte auch sooo gut auf die Sportis verzichten.
ja, wäre nur vernünftig.
Schon wieder so ein künstlicher Skandal um eine völlig unwichtige Band, um eine noch viel unwichtigere Preisverleihung am Leben zu halten?
Rufe hiermit zum Jennifer Rostock Boykott auf
Beides schreckliche Bands ohne Aussagen in ihren Texten, klar gehen Freiwild in eine fragwürdige Richtung, ist mir persönlich aber komplett egal, ob kacke oder braune kacke,...
hat sich denn thomas kuban schon geäussert?