laut.de-Kritik

Südstaatenrock mit Noel Gallagher als Gast.

Review von

"'Polaris' sollte unser abgefahrenstes Album werden. Wir haben alles reingepackt, womit wir uns auskennen: Hill Country Blues, Gospel, psychedelischen Pop und vieles mehr. Das Ergebnis ist eine neue Art von Südstaatenrock", erklärt Luther Dickinson, der mit seinem Bruder Cody den Kern der North Mississippi Allstars bildet. Worte, die überheblich klingen würden, wenn nicht Wahres in ihnen steckte.

In der Tat besticht die Band mit dem unüblichen Namen mit ihrer Vermischung verschiedener Genres. "Eyes beginnt druckvoll mit einem wirbelnden Schlagzeug und einem angerauhten Gitarrenriff, geht dann aber in fröhliches Gezupfe und fast soulige Background-Vocals über. "Meet me In The City" steht in der verspielten Tradition Grateful Deads, "Conan" beginnt als Ballade und verwandelt sich nach zwei Strophen in ein schelles Country-Stück .

So viele Einflüsse unter einen Hut zu bringen, kann durchaus zu Problemen führen; ihre Güte beweisen die Musiker dadurch, dass sie ein durchgängig zusammen hängendes Werk liefern. Slide-Gitarre und Streicher passen im psychedelichen "All Along" ebenso gut zusammen wie Pop und hallende Stimmen in "Otay". "Kids This Day" erinnert nicht nur im aufgesetzten Akzent an irische Straßenmusik, "Never In All My Days" ist klassischer 70er Jahre Bluesrock mit Vier-Akkorde-Riff und Orgel.

Der Stargast auf diesem Album ist nur durch aufmerksames Hinhören zu entdecken: bei einem Aufenthalt in London begab sich Luther Dickinson ins Studio, um mit Noel Gallagher den Gesang zu "One To Grow On" einzuspielen. Das hymnisch anmutende Lied überzeugt jedoch weniger als etwa das zwischen Oasis und George Harrison angesiedelte Titelstück. "Be So Glad" bietet zum Schluss eine unübliche Kombination zwischen der Flöte des damals 96-jährigen Otha Turner und einer Rapeinlage des Neffen der Blueslegende R.L. Burnside.

"Es sind die schönsten Stücke, die wir jemals aufgenommen haben" erzählt noch einmal Dickinson. "Wir hatten einfach keine Angst, uns auf Experimente einzulassen. Dieses Album ist ehrlich und kommt aus dem Herzen". Eine Wertung, der man sich durchaus anschließen kann. Schade nur, dass es sich bei "Polaris" um das letzte Album der North Mississippi Allstars handeln soll.

Trackliste

  1. 1. Eyes
  2. 2. Meet Me In The City
  3. 3. The One Thing
  4. 4. All Alone
  5. 5. Otay
  6. 6. Kids These Daze
  7. 7. One To Grow On
  8. 8. Hard To Please
  9. 9. Bad Bad Pain
  10. 10. Polaris
  11. 11. Time For The Sun To Rise
  12. 12. Be So Glad

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