Porträt

laut.de-Biographie

Pace Won & Mr. Green

Jerome Derek Hinds Jr. wächst in New Jersey auf. Dem Senior fehlt ein Job, so hilft dem Jungen besonders die aufkommende Hip Hop-Bewegung um sich vom tristen Alltag abzulenken: "Ich wurde inspiriert durch die Pioniere wie Slick Rick, Run DMC, KRS-One und EPMD."

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Zusammen mit Young Zee und einigen anderen Underground-Rappern gründet er unter seinem Pseudonym Pace Won die Gruppe Outsidaz. Zu Beginn der 90er bringt dieses lose Kollektiv wenig Konstruktives zu Papier. Einige Lauscher jedoch werden groß, als die Outsidaz-Recken Pace Won, Rah Digga und Young Zee auf der Multi-Platinum-Platte "The Score" von den Fugees vertreten sind.

Die Fähigkeit, durchstartende Talente zu featuren beweist Pace auf der "Slim Shady LP". Bizarre stellt vor Ems Mega-Erfolg einen Kontakt zwischen der Crew aus der Brick City und Dr. Dres Zögling in spe her. Doch bis auf einige unveröffentlichte Jam-Sessions passiert nicht viel.

Das Jahr 2000 spült schließlich den ersten Output der Crew ans Tageslicht: Pace ist mit Beats und Rhymes mehrfach auf der sieben Tracks starken "Nightlife"-EP vertreten. Besonders die Single "The Rah Rah" schippert von der East zur West Coast und zurück.

Zwei Jahre später erscheint sein erstes alleiniges Werk unter dem Namen "Won". Das Klang-Universum erwächst aus dem Schaffen von Fugees-Mastermind Wyclef Jean. Andere Homies aus seiner Crew unterstützen ihn ebenfalls mit Beats. Vergleichsweise unspektakulär lässt die Szene auch seinen Zweitling "Telepathy" links liegen.

Inmitten der Nullerjahre beginnt ein ähnlich fanatischer Mid-90s-Rap-Verehrer seine Producer-Laufbahn: Mr. Green. Um die Jahrtausendwende avanciert der New Jersey-Native zum Discjockey. Jedoch steckt er so im Sound der Golden Era, dass es ihm schwer fällt, angesagte Chart-Hits zu spielen:

"Ungefähr 2001 wollten alle ganz plötzlich kitschige Club-Songs hören. Ich hasste sie einfach und wenn ich sie spielte, dann sah man das. Ich trat also ein wenig zurück, verlor dabei aber nie das Interesse an authentischem Hip Hop, mit dem ich aufgewachsen bin. Ich habe so vor mich hingebastelt, bis ich 2005 auf einen Beat-Battle ging. Die Crowd war so außer sich, dass ich mich dazu entschied, eine ernsthafte Musik-Karriere zu verfolgen."

So mausert sich Green zu einem stetig arbeitenden, schwer im Boom Bap verwurzelten Produzenten, der seine Beats nach New Yorker Vorbild baut. Einige davon stellt er frei ins Netz, andere landen über MySpace und einen gemeinsamen Homie bei Pace Won.

Dieser spuckt einige Verses drüber. Von dem Ergebnis sind beide so begeistert, dass sie zunächst eine gemeinsame EP planen, aus der ihr gemeinsames Debüt-Album "The Only Color That Matters Is Green" entsteht.

2008 schmieden die zwei nach ganz klassischer DJ/MC-Manier eine Underground-Platte zusammen, die die sämtliche Fachpresse restlos überzeugt, so dass schon sehr bald von einem 'classic album' die Rede ist.

"Der Beat ist das Rückgrat, ein Herzschlag oder Impuls, der den MC leitet und dem Song Leben einhaucht." Nach dieser Attitüde schleift Green ein hochkarätiges Boom Bap-Juwel zusammen, über das Pace mit seinem unverwechselbaren Flow über alte Zeiten reminisziert.

Mit Inspirationsquellen wie Nas, Busta Rhymes, A Tribe Called Quest, Gang Starr, Eric B. & Rakim und KRS-One gelingt ihnen ein fabelhafter Wurf, der so auch zehn Jahre früher hätte erscheinen können. Die Rufe nach einem Nachfolge-Werk erschallen lauter. Tatsächlich erscheinen schon früh erste Promo-Videos für "The Only Number That Matters Is Won".

Doch der Release verschiebt sich immer wieder. Green: "Wir lassen unsere Fans nicht absichtlich warten. Doch immer wenn wir ins Studio gehen, produzieren wir einen neuen Track, den wir unbedingt drauf haben wollen. Außerdem veröffentliche ich viel lieber ein richtig gutes Album auf das man wartet, als ein zeitiges okayes Album!"

Die Zwischenzeit nutzt der sich stets treu bleibende und Major-Label erfolgreich umschiffende Produzent, um ein Projekt aus den staubigen Straßen seiner Wahlheimat Philadelphia zu stampfen: "Live From The Streets".

"Ich erkannte, dass ich damit starten könnte, draußen nach Samples zu suchen." Zusammen mit Sam Lipman-Stern geht er auf die Straße, sammelt (Baustellen- oder Vogel-) Geräusche ein, die ihm zu Hause auf der MPC als Beat-Gerüst dienen. Straßenmusiker werden gepitcht, zusammengeschnitten, mit Drums und Bass hinterlegt. In den Videos erklärt der etwas introvertiert wirkende Nerd, wie er aus den Aufnahmen Schritt für Schritt einen Hip Hop-Beat kreiert.

Gleichzeitig erhöht sich die Frequenz der Video-Vorboten des neuen Silberlings. Im September 2012 knüpft zweite Werk, vertrieben vom Indie-Label Raw Poetix Records, nahtlos dort an, wo die beiden 2008 aufgehört haben. Mit Snoop Dogg und Lee Scratch Perry heißen sie zwei gesetzte Musiker auf ihrer Gästeliste willkommen.

Pace, der nach seinem unbeantworteten (und überflüssigen) Eminem-Diss "The Joker" ungern auf diesen angesprochen wird, stellt nach wie vor den absoluten Hip Hop-Nerd dar, für den es einfach nichts Größeres gibt, als den Sound des noch in den Kinderschuhen hustlenden Genres.

In "My GOD" samplen Pace Won und Mr. Green neben Biggie auch gleich noch den angestaubten Über-Klassiker "They Reminisce Over You (T.R.O.Y.)". "Ich glaube an Hip Hop und dass er den Menschen hilft, sich zu entwickeln", gibt sich Pace Won zuversichtlich.

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