laut.de-Kritik

Der Vierer weiß, was Mosh-Kids brauchen.

Review von

Objektiv überraschen können Papa Roach mit ihrem sechsten Longplayer kaum mehr. Müssen sie auch nicht. Schließlich weiß der Alternativerock-Vierer spätestens seit dem Erfolgsalbum "Infest" wohin der Hase läuft, zieht sein Ding durch und trachtet höchstens danach, den einen oder anderen Soundparameter zu verschieben. Je nach Perspektive heißt das Stagnation oder Fortentwicklung. Letzteres mag sich dem Fan besser erschließen.

Nichtsdestotrotz liefern die Nordkalifornier reichlich professionelle Riff-Mucke ab. Papa Roach verlassen sich auf ihre Stärken: griffige Songs, getragen von schnittig bratzenden Riffs und energetischen Vocals. Hymnisch eingängige Mitgröl-Refrains ("Take Me") lagen Jacoby Shaddix schon immer. Seine emotionale Power dürfte Papa Roachs auch den Durchbruch gebracht haben.

Die Platte klingt erwartungsgemäß transparent und drückend produziert. Einzig die Single "Getting Away With Murder" weicht mit leichtem Industrial-Touch etwas ab. "Be Free" flowt mit catchy Riffs und rotzigem Strophengesang im Monster Magnet-Bereich.

Das als Ballade angelegte "Scars" fällt rhythmisch etwas aus dem Rahmen. "Tyranny/Normality" powert dann zwischen Tom Morello-Riffs und Punk-Tempo.

Spätestens "Done With You" mit seinen Tempowechseln beweist einmal mehr, dass Papa Roach ihr Handwerk beherrschen. Alles im grünen Bereich. Und so ziert die Single "Getting Away With Murder" auch den Science Fiction-Blockbuster "Pitch Black - Planet der Finsternis". Ihren melodiösen Metal- und Punkinfizierten Rocksound präsentieren Papa Roach im Oktober auch live.

Trackliste

  1. 1. Blood
  2. 2. Not Listening
  3. 3. Stop Looking
  4. 4. Take Me
  5. 5. Getting Away With Murder
  6. 6. Be Free
  7. 7. Done With You
  8. 8. Scars
  9. 9. Sometimes
  10. 10. Blanket Of Fear
  11. 11. Tyranny Of Normality
  12. 12. Do Or Die

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